Mercedes E53 AMG Fahrbericht 2021 E-Klasse Cabriolet E 53 Facelift

Nach dem Update für Limousine und T-Modell kommt auch das Facelift für Mercedes E-Klasse Coupé und Cabriolet. Wir schauen uns die Änderungen an und sind nach dem neuen E Coupé nun auch das Cabriolet gefahren, als Mercedes-AMG E53. gefahren. Von Thomas Majchrzak

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Exterieur

Mercedes-AMG E53 Cabriolet

Mercedes E-Klasse Cabrio Facelift (nicht AMG)

Die Einfassungen der Frontleuchten sind nun schmaler, die Lampen kommen ferner Standard in LED, optional als LED Multibeam mit erweiterter Fernlicht-Funktion. Die LED-Signatur zeigt nun nur noch einen Streifen, zwischen C-, E- und S-Klasse wird nicht mehr mit ein, zwei und drei Streifen unterschieden, sondern mit ein, zwei oder drei LED-Punkten unterhalb des Einzel-Streifens. Mercedes E-Klasse Coupé und Mercedes E-Klasse Cabriolet kommen serienmäßig nun mit dem A-förmigen Grill oder Panamericana-Grill, der unten weiter geöffnet ist als oben, das wirkt stämmiger. Bisher war dies den AMG-Modellen vorbehalten. In allen Versionen ist die Motorhaube nun stärker akzentuiert. Es gibt neue Farben und Felgen-Designs. Die Heckleuchten sind noch stärker in die Waagerechte gezogen.

Der Mercedes-AMG E53 kommt mit vertikalen Streben im Kühlergrill, kräftigeren Spoilern und 19 oder 20 Zoll-Felgen, die jeweils aerodynamisch optimiert sind. Außerdem kommt der AMG hinten mit einem vierflutigen Auspuff-Design, entweder sind die Endrohr-Blenden in Chrom gehalten oder im Night-Paket in Hochglanz-Schwarz.

Interieur

Größte Änderung im Interieur ist das Infotainment-System: Das Standard-Setup ist jetzt 2x 10,25″, optional 2x 12,3″. Bereits das kleinere System kommt mit dem MBUX Infotainment-System mit natürlicher Spracheingabe. Die AMG-Modelle zeigen in den Instrumenten ein spezielles sportliches Design.

Es gibt zwei neue Lenkräder. Die Bedienungen für die Distronic sind nun direkt auf dem Lenkrad und nicht mehr an einem separaten Hebel hinter dem Lenkrad. Es gibt entweder ein Standard-Lenkrad mit zwei geschlossenen Schalterleisten ohne hervorstehende Knöpfe oder auch ein AMG-Sportlenkrad mit zwei waagerechten Streben. In beiden Fällen kann man die Tasten eindrücken, aber sie sind in die Oberfläche integriert. Das wirkt jedoch weniger hochwertig als zuvor. Das AMG-Lenkrad kann man auch mit einem angenehmen Mikrofaser-Bezug bekommen.

Wichtig: Das Lenkrad arbeitet nun für die Erkennung, ob Fahrer die Hände noch am Lenkrad haben, kapazitiv. D.h. es ist keine Bewegung nötig, man muss nur die Hände am Lenkrad haben. Das reduziert Fehler, bei dem das Auto einen ggf. auffordert, die Hände ans Lenkrad zu nehmen, obwohl dies bereits der Fall ist – z.B. bei komplett gerader Autobahnfahrt.

Die E-Klasse bietet erneut auch nachhaltige Sitzbezüge wie Stoff und das hochwertige Kunstleder Artico oder die Mischung Dinamica-Mikrofaser innen und Artico außen, etwa in der AMG-Line und im E53 Standard.

Auch wenn im E Coupé der Einstieg über die 2 Türen zu den rückwärtigen Sitzen natürlich etwas schwieriger ist, kann man durchaus mit vier Erwachsenen fahren. Nur bei der Kopffreiheit hinten wird es etwas knapp. Der Kofferraum ist lang, aber bauartbedingt nicht allzu gut zugänglich.

Motoren

Bei den Motoren steht die Elektrifizierung an, die Benziner kommen nun alle mit Mild-Hybrid-Technologie.

Benziner
2.0 l 4 Zylinder
E200 MHEV mit 197 + 14 PS (optional AWD)
E300 MHEV mit 258 + 14 PS

3.0 l 6-Zylinder
E450 367 PS AWD – 5 Sek.
E53 AMG MEHV 435 PS AWD – 4.4 Sek.

Diesel
2.0 l 4 Zylinder
E220d 194 PS (optional AWD)
E300d 245 PS

3.0 l 6-Zylinder
E350d 286 PS
E400d 340 PS AWD

Fahrverhalten

Das neue Lenkrad ist gut zu fahren, gerade das neue AMG-Lenkrad ist kompakt und bullig und fühlt sich richtig schön sportlich an. Die Bedienung der kapazitiven Knöpfe während der Fahrt ist aber komplizierter. Das E-Klasse Cabriolet bringt noch mal ein Komfort-Plus gegenüber dem C Cabrio, dafür ist man natürlich auch mit größeren Außenabmessungen unterwegs. Der Mercedes-AMG E53 ist mit dem Facelift nun komfortabler, aber verliert nicht an Sportlichkeit.

Bei den Fahrwerken gibt es grundsätzlich weiterhin das Standard-Fahrwerk, das adaptive Fahrwerk und die Luftfederung. Die Luftfederung wurde in einigen Bauteilen aktualisiert. Das Basis-Fahrwerk steht nun 15 mm tiefer, um den Windwiderstand zu verbessern. Selbst die unkomfortabelste Kombination, also Standard-Fahrwerk (das nun sogar noch tiefer ist) mit 20-Zoll-Felgen, bietet noch einen sehr guten Komfort. Die optionale Luftfederung ist erneut eine herrliche Möglichkeit, dass ein Fahrwerk für mehr Entspannung sorgt. Beim Mercedes-AMG E53 ist die Luftfederung Serie, dann mit einer AMG-spezifischen Ausrichtung, die sich nicht groß vom E63-Fahrwerk für Limousine und Kombi unterscheidet.

Mit dem Update ist die Luftfederung im 53 im Comfort-Modus nun schön komfortabel, während der Sport-Modus mehr Kontakt zur Straße vermittelt. Die Spreizung zwischen Komfort und Sportlichkeit ist also größer geworden. Offen kann man das E53 Cabrio gut auch mit 100 km/h fahren. Wechselt man häufig Passagiere im Fond, so ist das Aircap-System von Vorteil, das vorne oberhalb der Windschutz einen kleinen Spoiler ausfährt und hinter den Fondsitzen ein kleines Windschott. Allerdings bringt dieses nicht so viel wie das standardmäßige klassische Windschott, das man manuell hinten über die Sitze spannt. Fährt man das E Cabrio vorwiegend alleine oder zu zweit, sollte man lieber auf dieses setzen.

Die Geräuschdämmung ist weiterhin hervorragend, so dass sich mit der E-Klasse eine der ruhigsten Fahrten ergibt. Und das gilt auch für das Cabrio. Geschlossen kann man locker 150 km/h und mehr auf der Autobahn fahren, ohne dass man merkt, in einem Cabriolet zu sein.

Der 3.0 Liter Reihensechszylinder im E53 Cabrio drückt ordentlich nach vorne, der Sound ist kräftig, so dass man die zwei Zylinder, die zum V8 fehlen, in der Tat nicht vermisst. Vielmehr merkt man gegenüber einer E63 Limousine, dass sich die Vorderachse hier beim E53 etwas leichter anfühlt. Der E53 ist schon eine echte Fahrmaschine, bietet aber noch einen besseren Kompromiss und ein attraktiveres Paket als ein 63er, der für Cabrio und Coupé ohnehin nicht zur Verfügung steht.

Im Coupé sind wir bereits den 3.0 Liter Diesel E400d gefahren, der kultiviert die Leistung bereitstellt und gerne auch in niedrigen Drehzahlbereichen operieren kann. Allerdings ist der Verbrauch, wie auch schon jüngst im GLE festgestellt, seit den neuen Filtermaßnahmen recht hoch. 9 l / 100 km stehen locker auf dem Tacho, und das ist dann nicht mehr großartig besser als bei einem Benziner.

Die Änderungen beim Fahren betreffen auch die Assistenz-Systeme. Die Distronic-Geschwindigkeitsregelung bezieht nun Kartendaten mit ein und reduziert die Geschwindigkeit ggf. im Vorfeld für mehr Effizienz. Außerdem werden Stau-Enden gemeldet, so dass die Geschwindigkeit auch dafür im Vorfeld schon gedrosselt werden kann. Der Lenkassistent berücksichtigt im Stau nun auch eine Rettungsgasse.

Der serienmäßige Autonome Bremsassistent erkennt nun auch Querverkehr und reagiert darauf. Der Tote-Winkel-Warner bietet auch eine Funktion, wenn das Fahrzeug still steht, so dass z.B. vor heranfahrenden Radfahrern gewarnt wird. Und die 360-Grad-Kamera ist nun noch verbessert aufs Einparken und „schwenkt“ auch beim Bewegen des Lenkrads mit (nicht mechanisch, sondern wandert sozusagen auf dem Bild).

Abmessungen

Länge: 4,83 m
Radstand: 2,87 m
Breite: 1,86 m
Höhe: 1,43 m
Leergewicht: 1.645 – 2.010 kg

Fazit: Das Mercedes E-Klasse Facelift bringt einen sportlicheren Look, für Coupé und Cabriolet durchweg gerade wegen des neuen Kühlergrills. Im Interieur ist die Einführung des aktuellen Infotainment-Systems wichtig und nützlich. Im Fahrverhalten zeigt sich die Mercedes E-Klasse gewohnt komfortabel und extrem leise, das gilt auch weiterhin für Coupé und Cabriolet. Das Mercedes-AMG E53 Cabriolet ist eine echte Fahrmaschine und lässt nichts vermissen.

Autogefühl: *****

Text: Autogefühl, Thomas Majchrzak
Fotos & Video: Autogefühl, Jonas Bomba