Mini Clubman John Cooper Works Fahrbericht 2021 JCW F54

Die Top-Version des Clubman, der Mini Clubman John Cooper Works wurde jüngst auch überarbeitet. Wir fahren den Kompakt-Klasse-Mini mit Praxiswert und Sportlichkeit. Von Thomas Majchrzak

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Exterieur

Im Vergleich zum Mini 5-Türer ist der Mini Clubman 27 cm länger, 9 cm breiter und hat einen um 10 cm längeren Radstand. Mit einer Gesamtlänge von 4,25 m ist er der Kompaktklasse zuzuordnen. Seit der Überarbeitung kommt der Mini Clubman JCW serienmäßig mit LED-Scheinwerfern, optional mit Matrix-LED-Funktion für das Fernlicht. Der Clubman JCW trägt größere Lufteinlässe, ein dunkles sportliches Styling und rote Kontraste, z.B. schon vorne im Kühlergrill. Zur Serienausstattung gehören 18 Zoll große John Cooper Works Leichtmetallräder in der Ausführung Black Grip Spoke. Optional werden weitere John Cooper Works Leichtmetallräder in den Größen 18 und 19 Zoll angeboten. Nur mit 18 Zoll bekommt man noch das optionale adaptive Fahrwerk. Die Bremsen sind größer und kommen mit rot lackierten Bremssätteln. Die LED-Heckleuchten kommen im Union-Jack-Design. Man erhält ein Sportfahrwerk, optional ein adaptives Fahrwerk – beide 10 mm tiefer. Am Heck finden wir eine Doppelrohr-Sportauspuffanlage.

Interieur

Gab es früher noch drei Türen, hat die derzeitige Mini Clubman Generation F54 symmetrisch korrekt vier Türen, der Fond ist somit besser zugänglich. Am Heck ist die klassische geteilte Aufteilung der Türen geblieben, ähnlich wie bei einem Klein-Lieferwagen. Diese Belademöglichkeit polarisiert und hat sicher Vor- und Nachteile. Auf jeden Fall sind Mini-Clubman-Neulinge beim Blick in den Rückspiegel erst mal durch den dicken senkrechten Balken irritiert, die Doppel-Tür verringert schon die Sicht nach hinten ein wenig.

Serienmäßig kommt der Clubman JCW mit Radio mit Bluetooth, USB-Anschluss und 6,5-Zoll-Farbdisplay. Das Infotainment-System kommt optional in 8,8“ mit Navi, beide Systeme bieten (das kleine optional) auch Apple CarPlay. Viel Freude machen die emotionalen Features wie die bunte Beleuchtung rund um das zentrale Instrument, etwa dass sich das Licht Richtung rot bewegt, wenn man die Temperatur erhöht oder dass sich die Farbe je nach Fahrmodus ändert.

Das Interieur ist sportlich gehalten: John Cooper Works Sportsitze mit mehr Seitenhalt und integrierten Kopfstützen sind Serie, sie kommen wahlweise mit Stoff oder Dinamica-Mikrofaser auf der Mittelbahn. Optional kann man sich für die normalen Sitze entscheiden, diese gibt es komplett in hochwertigem Kunstleder oder aber auch mit Stoff innen und Kunstleder außen. In unserem Test mit Tierhaut-Bezug für die Normal-Sitze waren wir vom Sitzkomfort allerdings nicht überzeugt.

Rein vom Platz her kommt man aber mit vier großen Erwachsenen im Prinzip klar, das ist auch der Unterschied zum kurzen Mini. Im Fond bleibt einfach mehr Raum. Ein typisches Platzangebot für ein Kompakt-Segment-Fahrzeug. Der Kofferraum öffnet auf die interessante Weise, per Gasdruckfedern springen die Türen fast wie von selbst auf. Übrigens auch optional per Fußgeste, das sieht dann so aus wie von Zauberhand. Der Laderaum ist nicht besonders lang, aber praktisch nutzbar.

Motoren

Benziner
Mini One Clubman 102 PS (1,5 l 3-Zylinder)
Mini Cooper Clubman 136 PS (1,5 l 3-Zylinder)
Mini Cooper S Clubman 192 PS (2,0 l 4-Zylinder)
Mini Cooper S Clubman ALL4 (Allrad) 192 PS (2,0 l 4-Zylinder)
Mini John Cooper Works Clubman ALL4 (Allrad) 306 PS (2,0 l 4-Zylinder) – 4,9 Sek. 0-100 km/h

Diesel
Mini One D Clubman 116 PS (1,5 l 3-Zylinder)
Mini Cooper D Clubman 150 PS (2,0 l 4-Zylinder)
Mini Cooper SD Clubman 190 PS (2,0 l 4-Zylinder)
Mini Cooper SD Clubman ALL4 (Allrad) 190 PS (2,0 l 4-Zylinder)

Während ein Basis-Clubman bei gut 25.000 Euro beginnt, liegt der Clubman JCW bei 44.000 Euro.

Fahrverhalten

Der Mini Clubman John Cooper Works kommt vorne mit einem mechanischen Sperrdifferenzial, so dass der Drehmoment-Unterschied zwischen den beiden Rädern vorne beim Herausbeschleunigen minimiert wird. So kommt man dynamischer aus der Kurve heraus. Und in der Tat merken wir von den Nachteilen eines Frontantriebs bei unserem Test wenig. Dazu kommt nämlich der Allradantrieb, der die Frontantriebsplattform noch agiler macht. Denn hierbei wird dann auch Drehmoment an die Hinterachse geschickt. Der Mini schiebt so sehr gut nach vorne, über beide Achsen. Und mit der Launch Control holt man das Maximale an Beschleunigung heraus. Doch selbst in höheren Geschwindigkeitsbereichen hat der Vierzylinder noch ordentlich Druck. Der Sound hört sich gerade im Innenraum schön kernig an. Karosserie und Fahrwerksanbindung wurden mit dem Update noch weiter versteift. So kommt auch im längeren Mini Clubman immer noch das typische Mini-Gokart-Feeling auf. Serienmäßig kommt ein fixes Sportfahrwerk, das doch recht straff ist. Bei ebener Fahrbahn macht das Freude, auch noch mit den 19-Zoll-Felgen. Optional wird ein adaptives Fahrwerk mit elektronisch geregelten Dämpfern angeboten (erhältlich mit 18-Zoll-Felgen), das wir auch empfehlen. Beide Fahrwerke sind 10 mm tiefer als in der Serienversion. Als Verbrauch kristallisiert sich etwas gen 8 l / 100 km heraus.

Abmessungen

Länge: 4,25 m
Breite: 1,80 m
Höhe: 1,44 m
Radstand: 2,67 m
Leergewicht: 1.625 kg

Fazit: Der Mini Clubman John Cooper Works verbindet bei Mini Alltagsnutzen mit Sportlichkeit. Er gibt einem noch das typische Mini-Go-Kart-Feeling, kann aber vier Erwachsene transportieren und bietet noch Platz für Gepäck. Der Sitzkomfort war der Schwachpunkt in unserem Test. Fahrwerksmäßig empfehlen wir das adaptive Fahrwerk. Einzigartig sind auch die Schwenk-Türen im Heck, so dass der Clubman zusammen mit den emotionalen Mini-Features im Interieur ein besonderes Erlebnis bietet.

Autogefühl: ***

Text: Autogefühl, Thomas Majchrzak