Lexus LC 500 V8 Fahrbericht mit Coupé und neuem Cabriolet

Den Lexus LC gibt es nun auch als Cabrio, wir sind das Lexus LC 500 Cabriolet gefahren und haben uns dazu im Vergleich das Coupé angesehen. Von Thomas Majchrzak

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Exterieur

Der Lexus LC ist in der Front so dramatisch gezeichnet wie es nur geht, der Kühlergrill riesig, die Formen zackig. Die Scheinwerfer kommen serienmäßig in LED-Technik. In der Seitenlinie werden die starken Schultern betont. Das 4-lagige Verdeck öffnet und schließt in 15 Sekunden, bis zu einer Geschwindigkeit von 50 km/h. Es ist in Schwarz und Beige erhältlich. Ein neuer Faltmechanismus ermöglicht eine platzsparende Unterbringung. Mit einer Länge von 4,77 m liegt das LC Cabrio damit in der Länge z.B. zwischen Porsche 911 Cabrio und Mercedes E-Klasse Cabriolet. Felgen gibt es in 20 oder optional in 21 Zoll. Mit dem Performance-Paket kommen ferner härtere Dämpfer und ein Sperrdifferenzial hinten. Coupé und Cabriolet unterscheiden sich im Design nur geringfügig, das Cabriolet behält die flache Dachlinie. Das Coupé-Dach fließt etwas flüssiger ab, erhält deswegen dann einen ausfahrbaren Spoiler.

Interieur

Bei den Instrumenten dominiert der Drehzahlmesser, ganz gemäß einer sportlichen Tradition. Das Infotainment-System in 10,3″ bedient man über ein umständliches Touchpad in der Mittelkonsole, dieser User Input kann einen zum Teil wahnsinnig werden lassen. Der größte Schwachpunkt des Fahrzeugs. Apple CarPlay und Android Auto sind immerhin serienmäßig. Die Materialverarbeitung ist dagegen tadellos, typische Lexus-Qualität. Die Sitzbezüge beim Cabriolet sind vorne leider nicht im nachhaltigen EcoLuxe erhältlich, sondern nur mit Tierhaut – in Schwarz, Beige und Rot. Immerhin: Die Fondsitze sind aus dem hochwertigen Kunstleder EcoLuxe, hier sehen wir also einen Übergang. Im Coupé kann man die Vordersitze auch mit Mikrofaser-Mittelbahn erhalten, was kühler im Sommer und wärmer im Winter ist. Das Platzangebot ist durchweg eingeschränkt. Als große Person kommt man vorne zwar zurecht, viel Platz bleibt aber nicht. Die Rücksitze sind jeweils nur Notsitze. Das Kofferraumvolumen beträgt 149 Liter im Cabriolet, der Unterschied zum Coupé ist lediglich, dass das Coupé etwas mehr Kofferraum-Länge anbietet.

Motoren

Während das Coupé auch als Hybrid verfügbar ist, gibt es das Cabriolet ausschließlich mit dem reinen Sauger-Benziner.

LC 500 5,0 l V8 mit 464 PS, 5 Sek. 0-100 km/h (LC 500 Coupé 4,7 Sek.)

Optional ist ein hinteres Sperrdifferenzial erhältlich.

Ein Lexus LC 500 Cabriolet gibt es ab 118.000 Euro.

Fahrverhalten

Der V8 beschleunigt zügig, aber sehr harmonisch. Das ist der Vorteil eines Sauger-Benziners. Das macht natürlich Freude. Während ein Snow-Modus und eine Eco-Fahrstufe für die langsame Gangart oder für schlechtes Wetter gedacht sind, reicht ein Druck auf den Modusschalter und man ist wieder im Normal-Modus. Nach vorne gedreht kommt man dagegen zum Sport-Modus und schließlich in den Sport+ Modus, bei dem dann auch der Soundgenerator aktiv ist. Zudem hält sich die Stabilitätskontrolle hier etwas mehr zurück. Doch auch in der normalen Fahrstufe hat man immer Freude mit LC 500. Was die Leistung betrifft, eine gute ausgewogene Mischung aus Souveränität und Sportlichkeit. Für ein geringeres Geräuschniveau während der Fahrt ist der LC 500 übrigens auch mit einer aktiven Geräuschunterdrückung ausgestattet (Active Noise Cancellation). Trotz des serienmäßigen adaptiven Fahrwerks kann es mit den 21-Zoll-Felgen und den Performance-Dämpfern bei Fahrbahnunebenheiten schon mal etwas ruppig werden, wir empfehlen also, bei den 20-Zoll-Felgen zu bleiben und nicht das Performance-Paket zu bestellen. Als Windschott gibt es fürs Cabrio serienmäßig zunächst ein kleines aus Polycarbonat, dessen Wirkung sich aber in Grenzen hält. Viel gewaltiger ist der Effekt des klassischen großen manuellen Windschotts (900 Euro extra), das dann die Rücksitze verdeckt. Damit wird das Lexus LC 500 Cabriolet zum Ganzjahrescabrio, man kann sogar schneller als 100 km/h bei kühlem Wetter ohne Probleme offen fahren, ohne dass großartige Windverwirbelungen entstehen.

Wenn man sich zurückhält, kann man den V8 durchaus mit 12 l / 100 km fahren, höher geht’s natürlich, wenn man mehr Leistung abruft.

Positiv zu erwähnen ist noch, dass der Lexus LC 500 mit einer automatischen Notbrems-Funktion ausgestattet ist (Pre-Crash Safety System PCS). Auch der Tote-Winkel-Warner und die adaptive Cruise Control zählen zur Serienausstattung.

Die beim LC 500 Coupé erhältliche Hinterachslenkung ist beim Cabriolet nicht verfügbar. Diese bringt fürs Coupé noch mehr Dynamik und einen kleineren Wendekreis.

Abmessungen

Länge: 4,77 m
Breite: 1,92 m
Höhe: 1,35 m
Radstand: 2,87 m
Leergewicht: 2055 kg

Fazit: Der Lexus LC 500 ist dramatisch und emotional gezeichnet, hat ein hoch qualitatives Interieur, allerdings gerade beim Cabriolet ohne komplett nachhaltige Sitzbezüge. Das Coupé bietet Mikrofaser-Sitze, einen längeren Kofferraum und die Hinterachslenkung. Das Cabriolet dagegen bietet das Offenfahrvergnügen, und das sogar ganzjährig und bei hohen Geschwindigkeiten ohne große Windverwirbelungen. Alleinstellungsmerkmal ist jeweils der V8-Sauger-Benziner, der mit harmonischer Kraft wirkt. Das Infotainment-System ist nur umständlich zu bedienen und auch die Ablagen sind schwer zu erreichen. Der Lexus LC fokussiert auf seine Funktion als kraftvolles Design-Objekt.

Autogefühl: ****

Text: Autogefühl, Thomas Majchrzak
Fotos & Video: Autogefühl, Jonas Bomba