Suzuki Across Fahrbericht – neues Suzuki SUV auf Toyota RAV4 Basis

Suzuki kooperiert nun enger mit Toyota, indem Toyota die Suzuki-Fahrzeuge für die Märkte in Indien und Afrika nutzen kann und Suzuki sich bei Toyota in Europa bedient. Herausgekommen ist der neue Suzuki Across, der auf dem Toyota RAV4 basiert – allerdings nur als Plug-in-Hybrid, während es den RAV4 auch als reinen Benziner und Inbuilt-Hybrid gibt. Damit ist der Suzuki Across der erste Suzuki-SUV in dieser Größe und der erste PHEV. Wir sind ihn gefahren. Von Thomas Majchrzak

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Exterieur

Der Suzuki Across trägt einen prägnanten Kühlergrill, die LED-Scheinwerfer sind sogar noch etwas schlitzartiger als beim RAV4. Die trapezförmigen Radhäuser verleihen dem Across einen rustikalen Look, dazu kommen die serienmäßigen 19-Zoll-Felgen (RAV4 PHEV 18″). Die Bodenfreiheit beträgt 19 cm. Durch die zusammenlaufenden Designlinien am Heck wirkt der Across von hinten sehr zeitgemäß. Alles in allem wirkt das schon sehr selbstbewusst, jedoch noch nicht martialisch.

Interieur

Das Cockpit ist gut gegliedert und wir finden eine gute Verarbeitungsqualität. An allen Innenseiten der Türen ist weiches Kunstleder verarbeitet mit roten Kontrastnähten, das wirkt hochwertig. Im Zentrum des Interieurs thront ein 9-Zoll-Infotainmentsystem mit Apple CarPlay und Android Auto. Ein Navi wie beim RAV4 PHEV gibt es nicht, aber das ist kein Problem, denn die Toyota-Software für Navi & Co. ist ohnehin nicht überzeugend. Also benutzt man den Infotainmentscreen einfach zur Spiegelung seines Smartphones und nutzt die Kartenfunktion darüber. Links kommen Digitalinstrumente in 7 Zoll mit analogen Anzeigern links und rechts davon. Auf den serienmäßigen Sitzen mit hochwertigem weichen Kunstleder sitzt man aufrecht und bequem. Sehr angenehm ist auch der gute Rundumblick. Die Klima-Einheit ist groß und manuell zu bedienen und die Drehknöpfe bieten eine gute Haptik. Lenkradheizung ist serienmäßig. Ablagen gibt es reichlich im Suzuki Across: Angefangen von sehr großen Türtaschen, über ein großes Staufach zwischen den Sitzen bis zu einer über dem Handschuhfach untergebrachten Ablage für flache Gegenstände. Der ordentliche Radstand sorgt für Platz im Innenraum, besonders bei der Kniefreiheit im Fond. Auch der Gepäckraum ist mit 580 l bis 1.690 l gut nutzbar.

Motoren


2,5-Liter-Sauger-Benziner und zwei Elektromotoren mit 306 PS Systemleistung (einer an der Vorderachse, einer an der Hinterachse)
6,0 Sekunden von 0 auf 100 km/h
Höchstgeschwindigkeit 180 km/h
rein elektrisch 135 km/h
Batterie 18,1 kWh
Elektrische Reichweite ca. 60 km
Nachladen nur mit 3,3 kW AC

Preis inkl. hoher Ausstattung Comfort+ 57.000 Euro
Augenscheinlich ist das deutlich teurer als ein Toyota RAV4 Plugin-Hybrid, aber ausstattungsbereinigt bleibt nicht mehr so viel Unterschied übrig.

Fahrverhalten

Die Lenkung ist durchaus gefühlvoll und direkt. Der 2.5 l Plugin-Hybrid beschleunigt regelrecht sportlich rasant mit der Kraft aller Motoren. Und bei guter Ladung der Batterie genießt man natürlich auch die elektrische Reichweite und den rein elektrischen Anzug. Das bringt noch mehr Ruhe ins Fahrgefühl oder abwechselnd auch einen nennenswerten rein-elektrischen Vortrieb. Die e-CVT-Automatik (stufenlose Planetengetriebe) sorgt für einen sehr entspannten Ablauf, da es hier schließlich keine Gang-Übergänge gibt. Der einzige Nachteil ist, dass sich der Sound bei einer heftigen Beschleunigung etwas anhört wie am Gummiband gezogen. Als Fahrmodi stehen Normal, ECO, Sport und Trail zur Verfügung, hierbei ändern sich Gasannahme, Lenkverhalten und ESC. Vorwiegend läuft der Suzuki Across als Fronttriebler, bei stärkerer Beschleunigung oder bei Traktionsverlust können bis zu 80 Prozent des Drehmoments an die Hinterachse geliefert werden.

In Kurven zeigt der Suzuki Across erfreulich wenig Wankneigung, was zusammen mit der angenehm präzise ansprechenden Lenkung auch auf kurvigen Strecken dazu führt, dass man als Fahrer nicht dem baldigen Erreichen der nächsten Geradeausstrecke entgegenfiebert. Die Feder/Dämpfer-Abstimmung ist eher etwas straffer ausgeführt, vielleicht wäre ein bisschen mehr Komfort bei Schlaglöchern guttuend. Lange Wellen werden aber souverän ausgebügelt.

Als Gesamtreichweite verzeichnen wir 70 km rein elektrisch plus 600 km mit dem Benziner, das sind gute Werte.

Auf Seiten der Assistenzsysteme ist wichtig, dass die automatischen Notbremse auch eine Fußgänger- und Radfahrererkennung umfasst. Der Suzuki Across kommt mit allen Assistenzsystemen serienmäßig, darunter auch Adaptive Cruise Control, Toter-Winkel-Warner und Spurhalteassistent. Top!

Abmessungen

Länge: 4,63 m
Breite: 1,85 m
Höhe: 1,69 m
Radstand: 2,69 m
Leergewicht: 1.940 kg


Fazit: Der neue Suzuki Across profitiert von der zuverlässigen Toyota-Technik, zudem bekommt Suzuki damit erstmals ein SUV in dieser Größe. Im Style unterscheiden sich die beiden Brüder Across und RAV4 nicht groß, in der Technik sowieso nicht. Erfreulich sind die hochwertigen tierfreien Sitzbezüge. Man kann dann schauen, welcher Händler das bessere Angebot macht. Der Suzuki Across liefert ausreichend Platz, ist spritzig unterwegs, bietet eine nennenswerte rein elektrische Reichweite und stellt insgesamt ein sehr gutes Paket dar.

Autogefühl: ****

Text: Autogefühl, Thomas Majchrzak