Die neue Mercedes C-Klasse (W206 Limousine, S206 Kombi / T-Modell) kommt mit einem sportlicheren Exterieur, einem komplett neuen Interieur, das sich an der neuen Mercedes S-Klasse orientiert, und neuen Fahrwerkstechnologien. Wir haben die Details. Von Thomas Majchrzak
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Exterieur
Die neue Mercedes C-Klasse ist breiter und prägnanter gezeichnet. Der Kühlergrill hat eine A-Form, ist also unten breiter als oben, insbesondere stark ausgeprägt in der AMG-Line. In der AMG-Line zeigt der Kühlergrill ein feines Gittermuster, das bei genauem Hinsehen aus kleinen Mercedes Sternen aufgebaut ist. In der Basisvariante kommen senkrechte schwarze Streben, in der Avantgarde Line sind die Streben und der Kühlergrill-Rahmen mit Chrom versehen. Alle Versionen erhalten stark ausgeprägte Powerdome-Erhebungen auf der Motorhaube. Die Scheinwerfer starten mit LED Multibeam, also bereits mit ausgeprägter Fernlichtfunktion. Optional sind Pixel-Scheinwerfer erhältlich, die auch komplexe Muster als Fahr-Hilfe auf die Fahrbahn projizieren können. Die Länge von 4,75 m bedeutet ein Wachstum von 6,5 cm gegenüber dem Vorgänger, davon wandern 2,5 cm in den Radstand. Felgen kommen in 17 bis 19 Zoll. Neues Technologie-Highlight ist die optionale Hinterachslenkung, die bis zu 2,5 Grad gegensinnig einlenkt, bis zu einer Geschwindigkeit von 60 km/h. Das bringt mehr Agilität und eine Reduzierung des Wendekreises um 40 cm. Oberhalb von 60 km/h lenken die Hinterräder gleichsinnig ein für mehr Stabilität. Fahrwerke gibt es Basis, fix Sport, adaptives Fahrwerk sowie eine Luftfederung mit Niveau-Nivellierung an der Hinterachse (Serie für Plugin-Hybrid-Modelle). Die Heckleuchten sind zum ersten Mal bei der C-Klasse Limousine geteilt, sind also horizontal angeordnet für einen breitere und sportlicheren Look.
Interieur
Das Interieur ist komplett durchdigitalisiert. Links startet man mit 10,25″ Digital-Instrumenten, optional 12,3″. Rechts kommt ein 9,5″ Screen oder optional ein 11,9″ Screen, der eine starke vertikale Ausrichtung hat. Das sieht dann so aus wie in der neuen S-Klasse. Über Over-the-Air-Updates bekommt man auch Aktualisierungen der Software, ohne dass man zum Händler muss. Optional erhält man ein Head-up-Display. Das Armaturenbrett ist etwas weiter runtergezogen, was den Überblick verbessert. Das Ambiente-Licht ist in die Lüftungsdüsen und in die geschwungenen Interieur-Designlinien integriert. Man bekommt das Armaturenbrett auch mit Artico-Kunstlederbezug (Serie in AMG-Line). Im Fond gibt es durch den leicht längeren Radstand mehr Kniefreiheit. Auch die Ellenbogenfreiheit würde erhöht. Der Kofferraum liegt bei 455 l bei der Limousine und bei 490 l – 1.510 l für den Kombi, das ist etwas mehr als zuvor (360 l – 1.375 beim Plugin-Hybrid). Die PHEV-Modelle haben nun nicht mehr die große Stufe im Kofferraum, lediglich der Kofferraumboden ist etwas höher als bei den reinen Verbrennern. Das macht die Plugin-Hybride durchweg praxistauglich.
Motoren
Alle Motoren sind elektrifiziert, d.h. die Verbrenner erhalten Mild-Hybrid-Technologie. Alles sind 4-Zylinder-Motoren, das wird auch für die AMG-Modelle gelten.
Benziner
C180 – 1,5 l 170 PS
C200 – 1,5 l 204 PS (AWD)
C300 – 2,0 l 258 PS (AWD)
Plugin-Hybride
C300e (de) – 25 kWh, 100 km Reichweite, 140 km/h rein elektrische Vmax
Nachladen 11 kW AC, 55 kW DC
Fahrverhalten
Durch die neue optionale Hinterachslenkung gewinnt man stark an Agilität, das ist der größte Unterschied in dieser neuen Generation. Es ist ein teures Extra, aber wer in der Stadt besser manövrieren möchte und noch mehr Agilität wünscht, sollte darauf zurückgreifen. In diesem Segment war dieses Feature bisher nicht erhältlich.
Die neue Mild-Hybrid-Technologie ändert die Verbrauchswerte nicht grundlegend, kann aber Einsparungen bringen, wenn man im Stadtverkehr unterwegs ist oder Topografie-Änderungen hat.
Die neuen Plugin-Hybride haben nun eine richtig nennenswerte Reichweite und sind führend im Segment. Sie bieten ferner ein One-Pedal-Driving, was für PHEVs auch ungewöhnlich ist. Diese starke Rekuperation kennt man sonst nur von reinen Elektroautos.
Bei der Sicherheit hat Mercedes sowohl bei der aktiven als auch bei der passiven Sicherheit nachgebessert. Der Lane-Keeping-Assist ist Standard, neue Sensoren sind in der Front verbaut und vorne gibt es zwischen den Sitzen einen Mitten-Airbag, damit sich Fahrer und Beifahrer im Falle eines Crashs nicht gegenseitig verletzen.
Abmessungen
Länge: 4,75 m
Fazit: Die neue Mercedes C-Klasse hat sich außen evolutionär verändert und wirkt satter und sportlicher, gerade in der AMG-Line. Das Interieur ist dagegen komplett ausgetauscht und stärker digitalisiert. Das User Interface ist nahezu knopflos, damit vielleicht auch zum Teil komplizierter. Das Platzangebot ist in der neuen Generation besser. Gerade die neue optionale Hinterachlenkung wird eine deutliche Agilitätssteigerung bringen sowie eine einfachere Manövrierfähigkeit in der Stadt. Die neuen Plugin-Hybride werden sich mit der großen elektrischen Reichweite und den Steuervorteilen gerade im Dienstwagensegment durchsetzen.
Autogefühl: ****
Text: Autogefühl, Thomas Majchrzak