Ford Mustang Mach-E neuer Elektro-Ford Fahrbericht

Der Ford Mustang Mach-E ist der erste Serien-Elektro-Ford einer neuen Generation mit großer Batterie und Reichweite. Er steht auf einer eigenen neuen Elektro-Plattform. Der Mustang-Name soll den sportlichen Charakter des Crossovers betonen. Wir sind den neuen Mustang Mach-E gefahren. Von Thomas Majchrzak

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Exterieur

Der Ford Mustang Mach-E zeigt den sportlichen Mustang-Kühlergrill und das Logo, ist aber vom Konzept her als Crossover aufgebaut, also zwischen SUV und Limousine. Die Schulterpartie ist kräftig ausgeformt und die hintere Seitenfenstergrafik sportlich-rund gestaltet. Die Rücklichter zitieren mit den senkrechten Streben den ursprünglichen Mustang. Mit einer Länge von 4,71 m ist der Ford Mustang Mach-E schon stattlich groß. Felgen gibt es von 18 bis 20 Zoll. Wir zeigen hier 19 Zoll.

Interieur

Zugang zum Fahrzeug erhält man über sein Smartphone/Bluetooth oder eine kleine digitale Tastatur in der B-Säule, klassische Türgriffe gibt es nicht. Stattdessen drückt man auf einen kleinen Knopf in der B-Säule und nutzt dann zum Heranziehen der Tür eine kleine ausgeformte Halterung. Weiterhin kann man auch einfach einen ganz normalen Fahrzeugschlüssel verwenden. Die Innenseiten der Türen sind mit Recycling-Material belegt. Zentral ist im Interieur das neue Ford Sync 4 System mit 15,5 Zoll. Es unterstützt Apple CarPlay und Android Auto, auch jeweils wireless, und lässt auch das Fahrzeugnavi laufen, während man mit CarPlay oder Android Auto verbunden ist – das war bei Ford Sync 3 noch nicht der Fall. Der Bildschirm ist sehr klar und kontrastreich und die Reaktionszeiten sind kurz. Die Menüführung könnte etwas einfacher sein. Links kommen 10-Zoll-Digitalinstrumente zum Einsatz, die im Umfang sehr reduziert sind, daher aber auch nicht ablenken. Frontscheibe und (optionales) Panorama-Dach enthalten eine spezielle Beschichtung, die UV-Strahlen filtert, damit sich der Innenraum weniger stark aufheizt.

Ein großer Fortschritt in Richtung Nachhaltigkeit bei Ford: Die Sitze kommen serienmäßig mit einem hochwertigen Kunstlederbezug namens Sensico (in den USA ActiveX genannt), optional auch perforiert, damit sie atmungsaktiver sind. Das Material fühlt sich extrem hochwertig und weich an, super gemacht. Die Sitzposition ist bereits angenehm und aufrecht wie in einem SUV. In der GT Variante haben die Sitze Mikrofaser-Inlets. Und auch der restliche Innenraum, selbst das Lenkrad, ist komplett tierfrei. Erstmals ist also ein Ford-Innenraum, auch in einem höheren trim, komplett vegan! Hier bekennt sich Ford also klar bei seinem Elektroauto zur Nachhaltigkeit.

Im Fond bleibt genügend Beinfreiheit und Kopffreiheit für drei weitere Personen, die Platzausnutzung ist also insgesamt gut. Der vordere Kofferraum fasst 100 l (und hat wie der Ford Puma eine Ablass-Schraube für Wasser), hinten fasst der Kofferraum 402 bis 1.420 l und ist gut nutzbar.

Motoren

Grundsätzlich gibt es zwei Batteriegrößen, 76 und 99 (brutto) bzw. 68 und 88 (netto). Es beginnt mit einem Heckantriebs-Modell, darüber hinaus kann man verschiedene Allrad-Modelle wählen.

Das Modell mit Heckantrieb und großer Batterie kommt auf eine Reichweite von gut 480 km und beschleunigt in 6,2 Sek. 0-100 km/h, während das Allradmodell mit großer Batterie 5,1 Sek. benötigt und gut 430 km weit kommt. Das GT Modell ist noch mal schneller, benötigt nur 3,7 Sek. Dort ist die Höchstgeschwindigkeit dann von 180 km/h auf 200 km/h angehoben.

Nachladen kann man mit 11 kW AC und 115 kW (kleine Batterie) bzw. 150 kW DC (große Batterie).

Die Preise beginnen in Deutschland bei 47.000 Euro, voll ausgestattet mit allen Optionen, großer Batterie und Allrad bleibt man noch unter 70.000 Euro.

Fahrverhalten

Durch den niedrigen Schwerpunkt fährt sich der Ford Mustang Mach-E in der Tat so sportlich, wie der Name vermuten lässt. Trotzdem hat man die bequeme aufrechte Sitzposition. Die Beschleunigung ist fix und auch bei höheren Geschwindigkeiten vermisst man nichts. Wir fahren die 350 PS Version mit großer Batterie und Allrad. Grundsätzlich wird in puncto Beschleunigung aber auch die Einstiegs-Heckantriebs-Variante ausreichen.

Das Fahrwerk ist ein normales Stahlfahrwerk, nur der GT erhält ein adaptives Fahrwerk. Aber schon das normale Fahrwerk macht einen guten Job, stellt einen guten Kompromiss aus Sportlichkeit und Komfort dar. Die Lenkung ist sehr direkt, fühlt sich allerdings nicht sehr natürlich oder verbunden an. Hier könnte man noch nachbessern.

Den Fahrmodus-Schalter kann man auch auf „L“ stellen wie der Low Gear beim Verbrenner, das hat hier eine stärkere Rekuperation zur Folge. Im Screen kann man aber auch den One-Pedal-Driving-Modus anwählen, dann hat man immer eine starke Rekuperation, wenn man den Fuß vom Gas nimmt und der L-Modus wird obsolet. Im Standard-Fahrmodus rollt man vorwiegend, L rekuperiert stärker, der One-Pedal-Modus rekuperiert am stärksten. Das System merkt sich die Einstellung auch, so dass dieser Modus dann beim nächsten Start aktiviert bleibt.

Bei unser Testfahrt kommen wir auf einen Verbrauch von 24 kWh / 100 km (bei niedriger Außentemperatur), was effektiv eine Reichweite von 370 km bedeutet (große Batterie und Allrad-Variante). Man kann also insgesamt von gut 400 km Reichweite ausgehen, eher gen 450 km im Sommer.

Eine Wärmepumpe gibt es leider nicht, wobei wir unseren Test bereits bei niedriger Außentemperatur gemacht haben und der Mustang Mach-E gar nicht so schlecht stand dabei.

Die maximale Anhängelast liegt bei 750 kg.

Abmessungen

Länge: 4,71 m
Breite: 1,88 m
Höhe: 1,60 m
Radstand: 2,98 m
Leergewicht: 1.969 – 2.200 kg

Fazit: Der neue Ford Mustang Mach-E setzt den großen teuren Elektro-SUVs der Premiumhersteller eine besser bezahlbarere Alternative entgegen, gerade in der Einstiegsvariante. Wie der Name schon sagt zeigt der Mustang Mach-E eine gute Beschleunigung und Sportlichkeit, bietet aber auch schon eine aufrechte SUV-Position und damit viel Komfort. Konsequent, hochwertig und nachhaltig sind die tierfreien Sitze, die gerade in der Premium-Ausführung einen sehr guten Eindruck machen. Der Mustang Mach-E bietet ferner genügend Stauraum für den Alltag und eine realistische Reichweite von gut 400 km.

Autogefühl: ****

Text: Autogefühl, Thomas Majchrzak