Alfa Stelvio Fahrbericht Facelift 2019

Das SUV Alfa Stelvio erhält ein Facelift, u.a. erhalten die Motoren ein Update. Was noch neu ist, erklären wir im Fahrbericht. Von Thomas Majchrzak





Exterieur

Der Name Stelvio kommt vom Nationalpark Stilfser Joch, der italienisch Parco Nazionale dello Stelvio heißt. Mit 2757 m ist dieser der zweithöchste Pass der Alpen und der höchste Pass in Italien. Vorne zeigt der Alfa Stelvio die klassische Alfa-Schnauze mit dem V-förmigen Kühlergrill. Unmissverständlich sportlich und verwandt mit der Mittelklasse-Limousine Giulia. Unten wird der Kühlergrill von weiteren Lufteinlässen eingerahmt, aus den oberen Spitzen erwachsen die horizontal geführten Frontleuchten. LED ist für die Hauptscheinwerfer nicht verfügbar, allerdings adaptive Bi-Xenon-Scheinwerfer. Seitlich zeigt sich der Alfa Stelvio als SUV-Coupé, wobei eine starke Sicke auf Höhe der Türgriffe beginnt. Das Heck schließlich wird durch die breiten Rückleuchten betont, insgesamt ein stilsicherer Auftritt, der sportlich elegant wirkt.

Im trim level Base geht es los mit 17-Zoll-Felgen. Ab dem Level Super sind es dann schon 18 Zoll, wobei man natürlich auch individuelle Optionen wählen kann. Hoch geht es bis 20 Zoll, vorgesehen vorwiegend für die Top-PS-Version Quadrifoglio. Letztere kommt auch mit stärker ausgeprägteren Schwellern und einem massiven Diffusor. Der Ferrari-Motor brüllt schließlich aus vier Endrohren.

Mit dem Facelift gibt es nun auch neue schwarze Felgen-Designs. Zudem gibt es neue trims, die Ausstattungs-Level sind also etwas umfangreicher und neu geordnet.

Interieur

Das Interieur lehnt sich in der Gestaltung ebenfalls der Giulia an. Schwungvolle Linien am Armaturenbrett sollen Sinnlichkeit versprühen. Die Instrumente sind wie von früheren Alfa-Modellen bekannt tief eingelassen und nur im Blick des Fahrers. Klimaanlage und elektrische Heckklappe sind für alle Versionen Standard. Im Base Level startet man mit nachhaltigen Stoff-Sitzen, mit dem Super erhält man einen Stoff-Tierhaut-Mix. Die Interieur-Fotos zeigen die optionale Voll-Tierhaut-Ausstattung. Als Dekor-Elemente ist übrigens auch Echtholz verfügbar. Analoge Instrumente und ein 6,5 Zoll Infotainment-Screen sind Standard, optional kommen digitale Instrumente und ein 8,8 Zoll Screen, der dann die Breite des Armaturenbretts in der dafür vorgesehenen Lücke ausnutzt und mit einer Apple CarPlay/Anroid Auto Schnittstelle kommt. Dies ist kein Touchscreen, man bedient alles mit dem zentralen Dreh-Drück-Knopf, was während der Fahrt durchaus gut ist, aber gerade im CarPlay-Modus doch gewöhnungsbedürftig. Qualitativ setzt sich der Alfa Stelvio gegenüber alten Alfa-Modellen durchaus ab, aber genau wie in der Giulia gibt es ein paar Schwachpunkte, so z.B. die etwas locker installierten Elemente wie Dreh-Drück-Knopf, Gangwahlhebel oder Armlehnen-Cover.

Zugang zum Laderaum bietet nun eine neue elektrische Heckklappe mit Fußkick-Gesten-Funktion.

Für die Quadrifoglio ist nun eine „Nring“-Sonderedition erhältlich, die u.a. mit Schalensitzen und Keramikbremsen kommt.

Motoren

Benziner
2.0 Turbo mit 200 PS, AWD
2.0 Turbo mit 280 PS, AWD (5,7 Sek. 0-100 km/h)
QV 2,9 l TwinTurbo Ferrari-Motor mit 510 PS

Diesel
2,2 l D mit 160 PS, RWD (+10 PS mit dem Facelift)
2,2 l D mit 190 PS, RWD (+10 PS mit dem Facelift)
2,2 l D mit 210 PS, AWD

Alle Motoren kommen mit Allrad-Antrieb bis auf die zwei Einstiegs-Diesel (optional für die 190-PS-Variante). Das 8-Gang-Automatikgetriebe ist nun Standard, einen Handschalter gibt es nicht mehr. Alle Motoren wurden auf die neuste Abgasnorm Euro 6d Temp aktualisiert.

Die Preise bewegen sich zwischen 41.000 und 55.000 Euro für den Stelvio und 89.000 Euro für die Quadrifoglio (128.000 Euro für die Sonder-Edition).

Fahrverhalten

Auf der Rennstrecke haben wir bereits die Alfa Giulia Quadrifoglio mit dem 2.0 Turbo 280 PS im Alfa Stelvio verglichen. Natürlich hat die Quadrifoglio-Variante PS-mäßig einiges voraus und eine straffere Fahrwerksabstimmung. Dennoch kann man dem Basis-Stelvio anmerken, dass dieselben Gene zugrunde liegt. Einmal ist es das Gefühl im Cockpit, das klar auf Sport getrimmt ist und auch ähnliche Stil- und Bauteile hat. Zum einen ist es das gute Handling des Alfa Stelvio, das sich durch die direkte Lenkung und das geringe Aufschaukeln des Fahrwerks ergibt. Auch der Sound der 280-PS-Variante ist bereits spürbar, ein guter Kompromiss aus Sportlichkeit und nachbarschaftlicher Akzeptanz.

Diesmal nehmen wir erneut den 280-PS-Benziner und bewegen ihn auf der Straße. Erneut spüren wir, dass das Fahrerlebnis die Stärke des Stelvio ist. Es macht richtig Laune und man bekommt fast das Gefüfhl wie in einer Giulia. Die Übersicht ist übrigens trotz des sinnlichen Designs gut.

Abmessungen

Länge: 4,69 m
Breite: 1,90 m
Höhe: 1,65 m
Radstand: 2,81 m
Leergewicht: 1.735 – 1.990 kg

Fazit: Mit dem Alfa Stelvio ist Alfa designtechnisch vorne, das italienische Design begeistert außen wie innen. Im Interieur finden wir wie schon bei der Giulia eine gute Materialqualität, hier ist man auf einem guten Weg, auch wenn Alfa an manchen Detaillösungen noch feilen muss. Schon ein Basis-Stelvio fährt sich sehr sportlich, er punktet in der Tat im Fahrverhalten, das für ein SUV limousinenartig ist. Der Preis tut schließlich dem Geldbeutel aber sehr weh.

Autogefühl: ****

Text: Autogefühl, Thomas Majchrzak
Video: Autogefühl, Jonas Bomba & Brian Hayes

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