DS7 Crossback PHEV E-Tense 4×4 Fahrbericht 2020

Der DS7 Crossback ist der Premium-Spross der Plattform, die auch Citroen C5 Aircross, Peugeot 3008 und Opel Grandland X nutzen. Wir haben uns den DS7 Crossback E-Tense 4×4 genauer angesehen, den Plugin-Hybriden mit Allrad. Von Thomas Majchrzak

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Komplett technisch eigenständig ist der DS7 Crossback nicht, das wäre auch wirtschaftlicher Unsinn. Stattdessen teilt er sich die Plattform mit dem erfolgreichen Peugeot 3008 bzw. 5008 und dem neuen Citroen C5 Aircross und dem Opel Grandland X. Da der Peugeot 3008 bei uns im Test schon sehr gut abgeschnitten hat, sind das gute Voraussetzungen. Nur erfüllt der DS7 Crossback auch die Erwartungen? Immerhin startet er mit gut 32.000 Euro etwa 10.000 Euro höher als ein Peugeot 3008, soll laut Marktpositionierung auch gar nicht in einer Liga spielen. Wir schauen uns genau an, ob sich der Preis mit mehr Ausstattung relativiert. Denn in der Top-Ausstattung mit dem größten Verbrenner-Motor landet der DS7 bei gut 43.000 Euro, und das sind dann nur noch ein paar tausend Euro mehr als zum Beispiel ein top-ausgestatteter 3008. Der E-Tense 4×4 Plugin-Hybrid kostet voll ausgestattet allerdings 56.000 Euro.

Exterieur

Der riesige Kühlergrill in Hochglanz-Schwarz (matt-schwarz bei Basis Bastille) könnte kräftiger kaum sein, er strahlt Luxus und schon ein Stück Protz aus, erinnert in dieser Hinsicht an einen amerikanischen SUV-Kreuzer – oder auch an den Singleframe-Grill des Audi Q5. Geschickt wird beim DS7 Crossback auf die Haupt-Scheinwerfer übergeleitet. Die Basis sind Xenon-Lampen. Voll-LED-Scheinwerfer gibt es optional oder inklusive in der Performance Line. Im Seitenprofil läuft die Fensterlinie spitz zusammen, so wird ein Hauch von SUV-Coupé geschaffen. Die Felgengrößen bewegen sich zwischen 17 und 20 Zoll, die Performance Line kommt direkt mit 19 Zoll. Am Heck dominieren die weit in die Breite gezogenen Heckleuchten mit kristalliner Handwerkskunst-Optik und die rundliche Hatch-Form, die eher in Richtung Sportlichkeit geht. Die Heckleuchten sind zudem nicht von der Heck-Klappe unterbrochen, das dient dem schnörkellosen Design. Wenn man dann das Warnblinklicht aktiviert und die Heck-Klappe öffnet, wechselt das Warnblinklicht automatisch zu zwei darunterliegenden Blinklichtern, weil die anderen in diesem Moment nicht mehr sichtbar sind – eine witzige Eigenart, die aber gesetzlich vorgeschrieben ist. Insgesamt wirkt der DS7 Crossback wie aus einem Guss, elegant, nobel und agil für ein SUV.

Interessant ist zudem, dass der DS7 Crossback in Länge und Radstand genau zwischen Peugeot 3008 und 5008 steht. Also etwas länger als der 3008 (das macht sich hinten im Innenraum bemerkbar) und etwas kürzer als ein 5008 (für den DS7 gibt es schließlich keine 7 Sitze).

Interieur

DS trennt in Ausstattungslevels und Design-Linien. Abgesehen von den Ausstattungslevels kann man sich also verschiedene Design-Lines auswählen, sie heißen DS Inspiration. Hier das Wichtigste:

Bastille – Stoffsitze in Bronze und Kunstleder an Armlehnen & Co.
Performance-Line – Sitze in Alcantara-Kunstleder-Mix und spezielle Fußmatten, dazu 19-Zoll-Felgen außen
Rivoli und Opera – Tierhaut-Sitze

Performance-Line und das gleichnamige Ausstattungs-Paket sind verknüpft. Aber nur in folgender Richtung: Die Performance-Ausstattung kann man nur mit Performance-Design wählen; anders herum (andere Ausstattung aber Performance-Design-Paket) ist es aber möglich – z.B. Performance Inspiration/Design mit einer So Chic Ausstattung. Etwas verwirrend, offen gestanden.

Die Instrumente kommen in der Basis mit 3,5 Zoll Display, oberhalb von Chic kommen 12-Zoll-Digitalinstrumente (Also für alle trims Serie außer Basis-trim). Und beim großen zentralen Infotainment-System gibt es entweder 8-Zoll-Touchscreen oder einen 12-Zoll-Bildschirm für Business (Serie auch für E-Tense 4×4 PHEV). Wir zeigen hier jeweils die digitalen Instrumente sowie den großen Infotainment-Screen. Die Navigationsdarstellung in den digitalen Instrumenten ist sehr hilfreich, weil der Fahrer so sehr gut sehen kann, wo man hinsteuert, ohne den Blick in die Mitte des Cockpits zu lenken. Etwas störend sind die animierten und sich aufbauenden Visualisierungen, wenn man die Ansicht wechselt. Besser wäre, die Ansichten würden einfach sofort wechseln, ohne großes Tamm-Tamm – gerade, wenn man das Fahrzeug länger fährt. Die Software des zentralen Infotainment-Screens könnte noch mehr intuitive Elemente gebrauchen, manchmal ist die Menü-Führung etwas umständlich. Apple CarPlay und Android Auto werden von beiden Infotainment-Systemen/Größen unterstützt.

Und nun das Wichtigste, wie ist die Verarbeitung, kann der DS7 Crossback mit den etablierten Premium-Herstellern mithalten? Ja. In der Grund-Variante Bastille ist der DS7 schon attraktiv, die Stoff-Sitze machen einen guten Eindruck. Lediglich bei den Zierelementen kommen mehr härtere Materialien zum Einsatz, das ist z.B. in der Performance-Line deutlich schöner. Hier finden wir dann richtig viele Alcantara-Auskleidungen, so viel, wie in keinem anderen Fahrzeug. An jeder Stelle wurde darauf geachtet, dass sie entweder mit Alcantara oder mit Soft-Touch-Plastik bezogen ist – top. Eine richtig angenehme und hochwertige Verarbeitung.

Das Platzangebot ist vorne bis unter 1,90 m ausreichend, wenn man das Panoramadach wählt. Denn die Sitze sind etwas höher als z.B. im Peugeot 3008, so sollte man bei sehr großen Menschen lieber auf das Panorama-Dach verzichten. Im Fond wird es mit der Kopffreiheit noch enger, hier wird es bereits ab 1,85 m knapp, wenn man das Panorama-Dach wählt. Viel besser sieht es dagegen bei der Beinfreiheit aus: Hier gibt es massig Platz, da kann man als großer Mensch noch einen Rucksack vor die Knie stellen. Die Sitzposition ist zudem angenehm aufrecht, und die Rückbank kann in der Lehne sogar elektrisch verstellt werden.

Vom Kofferraum aus kann man die Sitze mit Hebeln einfach entriegeln. Der Kofferraumboden ist zweistufig verstellbar, einmal für mehr Platz, einmal für eine ebene Ladekante. Im Plugin-Hybrid verliert man übrigens nichts an Kofferraumplatz. Das Volumen beträgt 555 l – 1.752 l.

Die Ausstattungstrims:

Chic
• 17-Zoll-Leichtmetallfelgen BERLIN
• 3D-Rückleuchten mit Lauflicht-Blinkern
• Front-, Kopf- und Seitenairbags
• Analoges Kombiinstrument mit 8,9-cm/3,5“ Farbbildschirm
• Audio-System RCC 2 und 20cm/8“ Touchscreen mit Farbdisplay / 8 Lautsprechern / USB-Anschluss / Bluetooth®-Freisprecheinrichtung / Apple CarPlay® und Android Auto®
• Außenspiegelgehäuse in Schwarz lackiert
• Außenspiegel elektrisch einstellbar mit Außentemperatursensor und integrierten LED-Blinkern
• Automatischer Scheibenwischer
• Aufmerksamkeitsassistent
• Automatische Fahrlichteinschaltung
• Berganfahrassistent
• City-Notbremsassistent
• Elektrische Fensterheber vorn und hinten mit Komfortschaltung • Elektrische Parkbremse
• ESP (Elektronisches Stabilitätsprogramm)
• Fahrersitz in der Höhe verstellbar
• Geschwindigkeitsregler und -begrenzer
• Isofix-Kindersitzbefestigungen hinten (außer Mitte)
• Kühlergrill granuliert
• LED-Beleuchtung
• Reifendruckkontrollsystem
• Reifenreparatur-Kit mit Pannenspray
• Spurverlassenswarner
• Verkehrsschilderkennung und Geschwindigkeitsempfehlung
• Xenon-Scheinwerfer
• Zentralverriegelung
• Zweizonen-Klimaautomatik

Be Chic (zusätzlich zu Chic, + 2.000 Euro)
• 19-Zoll-Leichtmetallfelgen ROM
• 30-cm/12“ Digitales Kombiinstrument
• DS Sensorial Drive
• Einparkhilfe hinten
• Heck- und Seitenscheiben dunkler getönt
• Keyless-System
• LED Nebelscheinwerfer mit Abbiegelicht
• Modularitäts-Paket
• Pedalerie und Fußstütze mit Aluminium-Applikation

So Chic (zusätzlich zu Chic, + 1.000 Euro)
• Advanced Safety-Pack
• Dachreling aus Aluminium
• DS Active Scan Suspension
• DS Sensorial Drive
• Einparkhilfe vorne und hinten • Full-LED Ambientebeleuchtung • Komfort-Paket

Grand Chic (zusätzlich zu So Chic, + 9.000 Euro)
• Akustikverglasung
• DS ACTIVE LED VISION
• DS CONNECT NAV
• DS Inspiration RIVOLI
• Einparkhilfe vorne und hinten mit Rückfahrkamera • Elektrische Sitze-Paket
• Induktionsladung für Smartphones
• PolyAmbient-Beleuchtung
• Uhr B.R.M R180

Grand-Chic ist die teuerste Variante.

Performance Line (zusätzlich zu Chic, + 6.000 Euro)
• 19-Zoll-Leichtmetallfelgen PEKING
• 30-cm/12“ Digitales Kombiinstrument
• DS ACTIVE LED VISION
• DS Inspiration PERFORMANCE Line
• DS Sensorial Drive
• Einparkhilfe hinten
• Full-LED-Ambientebeleuchtung
• Fußmatten DS PERFORMANCE Line vorne und hinten • Heck- und Seitenscheiben dunkler getönt
• Komfort-Paket
• Kühlergrill in Schwarz glänzend
• LED Nebelscheinwerfer mit Abbiegelicht
• Modularitäts-Paket
• Pedalerie und Fußstütze mit Aluminium-Applikation
• Uhr B.R.M R180

Business Line (zusätzlich zu Chic, + 5.000 Euro)
• 30-cm/12“ Digitales Kombiinstrument
• Business-Sitze mit AGR-Label
• DS CONNECT NAV
• Fahrassistenz-Paket 1:
– Notbremsassistent
– DS CONNECTED PILOT (mit automatischem Geschwindigkeitsregler, Stop- und Anfahr-Funktion und Spurhalteassistent)
• Einparkhilfe vorne & hinten inkl. Rückfahrkamera
• LED Nebelscheinwerfer mit Abbiegelicht
• Modularitäts-Paket
• Notrad
• Sitzheizung vorne

Eine weitere interessante Option ist übrigens die Akustikverglasung.

Motoren

Turbo-Benziner
1,2 l 3-Zylinder mit 130 PS (8-Gang-Automatik)
1,6 l 4-Zylinder mit 180 (8-Gang-Automatik) oder 225 PS (8-Gang-Automatik, 8,2 Sek. auf 100 km/h)

Plugin-Hybrid E-Tense
Zwei Elektromotoren (entweder nur vorne oder einer vorne, einer hinten)
E-Tense 1,6 l 4-Zylinder mit 225 PS (8-Gang-Automatik, 8,9 Sek. auf 100 km/h)
E-Tense 4×4 (Allrad) 1,6 l 4-Zylinder mit 300 PS (8-Gang-Automatik, 6,6 Sek. auf 100 km/h)
13,2 kWh Batterie
50 km rein elektrische Reichweite (effektiv ca. 35 km)
AC Laden mit max. 7,4 kW

Diesel
1,5 l mit 130 PS (8-Gang-Automatik)
2,0 l mit 177 PS (8-Gang-Automatik)

Fahrverhalten

Wir sind bereits den BlueHDi 180 Diesel mit 8-Gang Automatik gefahren. Der Diesel ist sehr durchzugsstark, meldet sich aber auch mit typischer Diesel-Soundcharakteristik, wenn man ihn tritt. Im Sport-Modus kann man die Gänge etwas weiter ausfahren. In 9,4 Sekunden geht es auf 100 km/h. Die Geräuschisolierung ist mit dem optionalen Akustik-Paket wirklich super, das unterscheidet den DS7 von einigen Konkurrenten. Selbst bei 130 km/h ist somit ein leises Dahingleiten gesichert. Der Diesel genehmigt sich allerdings zu viel Sprit, zwischen 6,5 und sogar mal 8 l / 100 km – und das bei gleichmäßiger Fahrt und viel Autobahn.

Alle DS7 Crossback außer der Basisversion können die so genannte DS Active Scan Suspension erhalten (Serie für PHEV), ein aktives Federungssystem, das mit der Kamera die Straße voraus scannt und die Dämpfer auf kommende Hindernisse einstellt. Zudem hat der DS7 eine eigene Hinterachse erhalten, also eine andere als die Peugeot-Pendants. Der Komfort macht sich bemerkbar, der Fahrkomfort ist wirklich sehr hoch. In der Performance-Line mit optionalen 20-Zoll-Felgen fühlt sich der DS7 Crossback gleichzeitig recht sportlich an. Obwohl der DS7 das SUV ist, fährt er sich sportlicher als die meisten anderen Fahrzeuge aus dem Hause PSA. Die Standard-19-Zoll-Felgen wären allerdings etwas besser für den Komfort.

Hervorragend funktionieren auch die adaptiven LED-Scheinwerfer mit Fernlichtregelung, so kommt man sicher durch die Nacht. Die Scheinwerfer schwenken mit in die Kurven hinein und die Fernlichter blenden automatisch ab.

Der Plugin-Hybrid E-Tense 4×4 bietet als einzige Version Allradantrieb. Das Fahren im reinen Elektro-Modus ist ruhig und entspannend und passt zum Fahrzeug. Zudem hängt man bereits im reinen EV-Mode richtig am Gas. Im Hybrid-Modus oder beim kompletten Durchtreten des Gaspedals kann man dann alle Leistungsquellen abrufen und es geht rasant nach vorne. Das macht auch richtig Laune. Zudem kann man mit den zwei Elektromotoren auch besonders gut rekuperieren. Insgesamt bietet der DS7 Crossback im Fahrverhalten eine angenehme Mischung aus Komfort, Performance und Sportlichkeit gepaart mit dem luxuriösen Interieur.

Als Verbrauch verzeichnen wir bei regelmäßigem Aufladen einen sehr kleinen Liter-Verbrauch pro 100 km und bei leerer Batterie gut 8 l / 100 km.

Der City-Notbremsassistent ist, wie es sich gehört, bei allen DS7 serienmäßig.

Abmessungen

Länge: 4,59 m
Breite: 1,89 m
Höhe: 1,61 m
Radstand: 2,73 m
Leergewicht: 1.495 – 1.610 kg

Fazit: Der DS7 Crossback ist neben der neuen DS9 Limousine das Flaggschiff der französischen Automobilindustrie. Das Design ist schnörkellos, elegant und hochwertig. Im Interieur findet man eine sehr hohe Verarbeitungsqualität und Liebe zum Detail. Manche Funktionen (Verstellen der Außenspiegel, manche Optionen in der Software…) muss man allerdings erst suchen, nicht alles ist intuitiv zu finden. Das Platzangebot in der Länge ist überaus überzeugend, gerade im Fond. In der Höhe sollte man ggf. auf das Panorama-Dach verzichten, wenn man sehr groß ist. Fahrtechnisch bietet der DS7 Crossback einen tollen Komfort und in der Performance-Line mit großen Felgen auch Sportlichkeit. Dazu trägt auch die Top-PHEV-Version mit Allrad bei, die für ordentlich Beschleunigungsdruck sorgt. Als Plugin-Hybrid genießt man zudem die steuerlichen Vergünstigungen, wobei der Basis-Preis ohne Abzüge natürlich erstmal höher ist. Ideal für die, die z.B. elektrisch unter der Woche pendeln können.

Autogefühl: ****

Text: Autogefühl, Thomas Majchrzak
Fotos & Video: Autogefühl, Thomas Blachetzki