(Citroen) DS3 Facelift Premiere mit DS Performance

Nach der Umgestaltung von DS5 und DS4 (plus Crossback) machen sich die Franzosen bei der Markendefinierung zwischen Citroen und DS nun an das kleinste und meistverkaufte DS-Modell, dem DS3. Als dreitüriges Hatchback und als „Cabriolet“ (Holme seitlich fix, übergroßes Stoff-Panorama-Dach) sowie als Sport-Version DS Performance kommt das DS3 Facelift nun mit DS-Badge auf dem Frontgrill und einigen Updates. Von Thomas Majchrzak

Einerseits ist DS noch nicht so groß als eigene Premium-Marke bekannt, weil das die vergangenen Jahrzehnte auch nicht groß getreten wurde. Andererseits wurden bislang 600.000 DS-Modelle verkauft, also mehr, als man annehmen mag. 390.000 davon waren DS3. Das hat natürlich etwas damit zu tun, dass DS-Fahrzeuge nicht so teuer sind wie andere Premium-Fahrzeuge, allein schon, weil man sich im Kleinwagen- und Kompaktsegment bewegt, zumindest in Europa.

Nachdem DS5 und DS4 bereits den Namenszusatz Citroen verloren haben und das Symbol am Kühlergrill gewechselt haben, passiert das nun auch dem DS3. Damit komplementiert er vorerst die erfrischte Produktpalette von DS. Dazu gehört auch eine Händlerstrategie, die ebenfalls die Marke separat präsentiert. Wir haben im Titel (Citroen) noch in Klammern gesetzt, um den Übergang zu signalisieren. Denn ein Problem hat die Marke DS ganz eindeutig: Man kann sie schlecht finden. Geben Sie mal bei Google „DS“ ein – dann sehen sie das Problem. Geben Sie aber Infiniti, Mercedes oder BMW ein, ist das kein Problem.

Grundsätzlich macht der PSA-Konzern aber deutlich, dass man es mit DS ernst meint. Die Marke soll als vollwertige dritte Marke etabliert werden und nicht nur eine Nische besetzen. Derzeit gibt es in Europa drei Modelle und in China drei Modelle, langfristig sollen es dann weltweit (außer Nordamerika, da sei noch nichts geplant), sechs Modelle werden – bis zum Jahr 2020. In China hat man dabei auf einen Aufbau eines eigenen Händlernetzes für DS gesetzt, was wohl sehr gut funktioniert. Hierzulande integriert man die DS-Shops eher, grenzt sie aber innerhalb der Ladenlokale ab.





Exterieur

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Im September 2013 hatten wir den Citroen DS3 zuletzt getestet, dort kann man sich auch wunderbar ansehen, wie er bislang aussah. Ein richtig freches Auto für die Kleinwagenklasse (Länge 3,95 m), das vorher schon unkonventionell war.

Das grobe Layout mit viele Designkanten- und Kurven ist geblieben, auffälligste Neuerung ist das neue Logo am Kühlergrill. Bei DS5 und DS4 hat man das damit verbunden, dass man den Kühlergrill prägnanter gemacht hat, ebenso hier. Die so genannten DS Wings leiten von den Scheinwerfern zum Kühlergrill über. Neu sind mehre Farbkombinationen für das Dach, das für einen Kontrast zur Restfarbe sorgt. So kommt man dann insgesamt auf 78 mögliche Farbkombinationen.

Interessant ist natürlich weiterhin die Cabrio-Variante, die kein wirkliches Cabrio ist, aber trotzdem viel Frischluft bietet. Das Webasto-Stoffdach lässt sich bis zu den hinteren Passagieren öffnen und ist somit geeignet, kalte Temperaturen mit Offenfahren zu verbinden – weil man eben eine Art Zwischending zwischen Cabrio und geschlossenem Fahrzeug hat. Das Dach kann man bis zu einer Geschwindigkeit von 120 km/h öffnen und schließen.

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Die neue Sportversion DS Performance zeigt ferner große 18 Zoll Felgen in Schwarz, sportliche Schürzen und eine exklusive Folierung. Der DS Performance sitzt 15 mm tiefer, hat eine breite Spur und größere Bremsscheiben.

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Interieur

Das Interieur zeichnet sich weiterhin durch für diese Klasse ungewöhnliche Materialien aus, man findet eben nicht nur einfaches Hartplastik, sondern kreative Oberflächen wie Hochglanz am oberen Armaturenbrett – und Extras wie den Parfümspender.

Als neue Sitzbezug-Option kommt Dinamica hinzu (Mikrofaser), endlich zeigt sich DS in dieser Hinsicht echt zeitgemäßer. Denn ansonsten wird das optionale handverarbeitete Echtleder betont, das im Gegensatz zum Anspruch „Avantgarde“ auf ganzer Linie alten, schweren und umweltschädlichen Luxus darstellt. Immerhin verspricht DS-Chef Yves Bonnefont weiter, dass auch andere Materialien in Zukunft zum Einsatz kommen. Einen Ausblick gibt er auf das Armaturenbrett, das künftig evtl. aus Stein sein könnte, man prüft eine Zusammenarbeit mit einem französischen Startup für diese innovative Idee.

Neu im Facelift ist die optionale Smartphone-Konnektivität. So kann man dann per Mirrorlink oder Car Play sein Handy spiegeln.

Vorne ähneln die Sitze stark den größeren Modelle DS4 und DS5, insofern bekommt man auch einen komfortablen Sitz. Da DS4 und DS5 Cockpits ebenfalls eher eng desinged sind, merkt man gar nicht so einen großen Unterschied. Insofern bietet der DS3 ein gutes Package. In den Fond kommt man natürlich nur etwas kompliziert, Kopffreiheit ist hinten aber durchaus für 1,86 m gegeben. Nur mit den Knien wird es eng.

Solange man den Hatchback hat, bleibt auch ein normaler Kleinwagenkofferraum, beim Cabriolet muss man sich doch schon sehr einschränken.

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DS Performance

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Motoren

Zur Auswahl stehen Dreizylinder-Benziner, Vierzylinder-Benziner und Vierzylinder-Diesel.

Der DS3 Performance erhält 208 PS.

Fahrverhalten

Bei den Assistenzsystemen kommt nun der City-Notbremsassistent hinzu. Bewegt sich das betreffende Fahrzeug mit weniger als 30 km/h, betätigt der Sensor automatisch die Bremse, um den Aufprall zu verhindern. Das automatische Bremssystem kann bis zum völligen Stillstand des Fahrzeugs führen, wenn die Situation es erfordert.

Einen ausführlichen Fahrtest des DS3 Performance werden wir bei Gelegenheit nachliefern.

Abmessungen

Länge: 3,95 m
Breite: 1,71 m (ohne Außenspiegel) / 2,00 m (mit Außenspiegeln)
Höhe: 1,46 m
Radstand: 2,45 m
Leergewicht: 1.150 – 1.240 kg

Fazit: Der neue DS3 hat den Kühlergrill gewechselt und ein neues Infotainment-System erhalten. So gesehen hat sich nicht viel getan, wie schon bei DS4 und DS5. Allerdings ist damit nun auch das neue DS-Lineup für Europa komplett und man hat sich als eigenständige Marke positioniert. Für sportliche Ambitionen sorgt die neue DS Performance-Variante mit 208 PS. Bemerkenswert ist doch die Anstrengung und Zielstrebigkeit, DS als Premium-Marke zu etablieren. Das Geschäft in China ist dafür wohl gerade lukrativ und durch den Neuaufbau als Eigenmarke hat man dort noch bessere Möglichkeiten als im eingefahrenen Premium-Markt hierzulande. Am wichtigsten ist es für DS nun, den Anspruch der Avantgarde wirklich durchzuziehen. Das heißt: Nicht andere in der Luxus-Definition zu kopieren und eingetretene Pfade zu begehen, sondern wirklich neue Tatsachen zu schaffen – wie schon 1955 mit der ersten DS.

Autogefühl: ***

Text & Fotos: Autogefühl, Thomas Majchrzak
Kamera (Video): Autogefühl, Holger Majchrzak

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