Mitsubishi ASX Fahrbericht

Mitsubishi ASX offroad, Foto: Autogefühl

Jeder dritte in Deutschland verkaufte Mitsubishi ist ein Mitsubishi ASX. Das Kompakt-SUV ist also der Bestseller der Marke. Das liegt nicht ausschließlich daran, dass Kompakt-SUV gerade das boomende Fahrzeug-Segment sind, sondern auch am überzeugenden Preis. Ab 18.990 Euro gibt es ein spaßiges Straßen-SUV, das sogar voll geländegängig ist – das musste die Autogefühl-Redaktion ausprobieren.

Seien wir ehrlich. SUV-Fahrer treffen wir nicht beim Jagdausflug im Wald oder bei Rüttelfahrten über von LKW-Reifen zerfurchten Groß-Baustellen. Wir sehen Mutti beim Brötchenholen oder beim Kindertransport zur Schule – das Auto wirkt ja stabil und sicher – oder Papi vor dem Baumarkt. Wegen der großen Ladefläche.

Mitsubishi ASX onroad, Foto: Autogefühl
Mitsubishi ASX onroad, Foto: Autogefühl

Das sind doch alles nur Mogelpackungen, denkt man dann bei vielen heutigen Straßen-SUV, die hochbeinig und mit schwarzen Plastik-Schürzen ihre scheinbare Geländegängigkeit anpreisen. Nun, die meisten Kompakt-SUV sind tatsächlich nicht fürs Gelände gemacht – und müssen es auch nicht sein. Die Käufer schätzen die hohe Sitzposition, die gute Übersicht, das entspanntere Fahren und das sicherere Gefühl im Winter.

Mitsubishi ASX onroad, Foto: Autogefühl
Mitsubishi ASX onroad, Foto: Autogefühl

Gerade bei einem SUV am eher unteren Ende der Preisskala könnte man meinen, hier sei natürlich an den Geländefähigkeiten gespart worden. Beim Mitsubishi ASX mitnichten. Die Offroad-Kompetenz ist ein Feld, in dem Mitsubishi punkten kann – und darum zieht man das auch durch bis ins kleinste SUV.

Mitsubishi ASX onroad, Foto: Autogefühl
Mitsubishi ASX onroad, Foto: Autogefühl

Ab in den Urlaub – nein, in den Wald

Wir testen den Mitsubishi ASX beim Offroadfahren in einem Wald bei Engelskirchen im Bergischen Land. Wir folgen prominenten Vorgängern – kurz zuvor haben die Profis von Schalke 04 hier rund um Schloss Ehreshoven ein Fahrtraining absolviert. Was Nationalspieler Draxler und Höwedes können, trauen wir uns auch zu. Die sollen ja Fußball spielen, nicht die Rallye Dakar gewinnen.

Mitsubishi ASX offroad, Foto: Autogefühl
Mitsubishi ASX offroad, Foto: Autogefühl

Der Kurs ist zunächst ein Auf- und Ab durch einen typischen Mischwald. Ein paar Meter asphaltiert, meistens Schotter. Das könnte zur Not auch noch ein 911er. Doch plötzlich das erste Hindernis. Der Weg ist überflutet, 30 Zentimeter tief, dröhnt es aus dem Walkie Talkie. Kein Problem für den Mitsubishi ASX. Wir waten hindurch. Weil Fotos gemacht werden sollen, probieren wir die Wasserdurchfahrt auch rückwärts. Ganz langsam, damit im Zweifelsfall der Auspuff gegen das Wasser arbeiten kann und nicht zu viel Wasser in den Auspuff schwappt. Und tatsächlich: Rückwärts durchs Wasser funktioniert. Bestens im Blick mit der Rückfahrkamera.

Mitsubishi ASX Wasserdurchfahrt, Foto: Autogefühl
Mitsubishi ASX Wasserdurchfahrt, Foto: Autogefühl
Mitsubishi ASX Rückfahrkamera bei Wasserdurchfahrt, Foto: Autogefühl
Mitsubishi ASX Rückfahrkamera bei Wasserdurchfahrt, Foto: Autogefühl

Danach geht es wortwörtlich über Stock und Stein quer durch den Wald. Offroad-Unerfahrene werden belehrt, dass man – anders als auf der Rennstrecke – das Lenkrad nicht mit den Daumen umschließt. Man darf das Lenkrad nur außen anfassen und die Daumen auf den Lenkradkranz legen, weil Stöcke und Steine auf dem Grund plötzliche Lenkradbewegungen weiterleiten könnten, die das Daumengelenk aus der Fassung reißen könnten.

Mitsubishi ASX Innenraum, Foto: Autogefühl
Mitsubishi ASX Innenraum, Foto: Autogefühl

Wir sind übrigens noch gar nicht mit Allrad unterwegs. Wir fahren immer noch im 2WD, der Mitsubishi ASX meistert die rutschigen Steigungen bravourös. Die meisten Käufer verzichten auf den Allrad, weil die Zweirad-Einstiegsvariante günstiger ist. Doch es ist erstaunlich, dass man sogar im leichten Gelände auf den Allrad verzichten könnten. Denn der Mitsubishi ASX ist auch schon mit Zweiradantrieb wunderbar geländegängig und würde sicher auch für den ein oder anderen Schnee-Ausflug genügen. Erst als der Weg tief ausgefahren und schlammig ist, wechseln wir in den Allrad-Modus. In einer Verschränkungsstrecke testen wir, wie der Wagen vorwärts kommt, wenn ein oder zwei Räder den Kontakt zum Erdboden verlieren. Auch hier zeigt sich der ASX als voll geländetauglich. Und das mit Straßenreifen. Er hat zwar kein mechanisches Sperrdifferenzial, regelt ein durchdrehendes Rad jedoch elektronisch ab.

Mitsubishi ASX offroad, Foto: Autogefühl
Mitsubishi ASX offroad, Foto: Autogefühl
Mitsubishi ASX offroad, Foto: Autogefühl
Mitsubishi ASX offroad, Foto: Autogefühl

Indiana Jones Feeling im Bergischen Land

Höhepunkt der Fahrt: ein steiler Abhang, der an einer Schlucht endet, die mit ein paar Baumstämmen überspannt ist. Spektakulär und Respekt einflößend auf den ersten Blick. Doch letztlich ist das mehr eine Mutprobe für den Fahrer denn eine Herausforderung für das Auto. Der Mitsubishi ASX rollt sicher den Abhang hinunter und quert die Schlucht, als wenn sonst nichts weiter wäre.

Mit dem Mitsubishi ASX über die Holzbrücke, Foto: Autogefühl
Mit dem Mitsubishi ASX über die Holzbrücke, Foto: Autogefühl

Und das ist das Schöne an einem Mitsubishi ASX: Auch wenn man es im Alltag meistens nicht braucht, man weiß jederzeit um seine Sicherheitsreserven. Wenn es dann doch mal schneit, wenn es dann mal in den Urlaub in die Toskana auf Schotterwege geht – oder wohin auch immer. Klar, es ist immer nett, einen Allrad-Antrieb an Bord zu haben, aber es ist auch kein Muss.

Mit dem Mitsubishi ASX über die Holzbrücke, Foto: Autogefühl
Mit dem Mitsubishi ASX über die Holzbrücke, Foto: Autogefühl

Und wenn man den Allrad-Antrieb mitbestellt, hat man direkt eine clevere Lösung von Mitsubishi: Einen Allrad-Knopf („Mitsubishi-Allradsystem AWC“) in der unteren Mittelkonsole im Bereich der Handbremse. Hier kann man wechseln zwischen Zweiradantrieb, Auto-Allrad (also bei Bedarf) und permanentem Allradantrieb. So kann man im Stadtverkehr den Zweiradantrieb aktivieren und Sprit sparen, den Auto-Allrad bei rutschigen Verhältnissen vorsichtshalber anschalten und den permanenten Allradantrieb im Gelände.

Der Mitsubishi ASX bietet mehr Bodenfreiheit, als man denkt. Foto: Autogefühl
Der Mitsubishi ASX bietet mehr Bodenfreiheit, als man denkt. Foto: Autogefühl

Auch auf der Straße macht der Mitsubishi ASX eine sehr gute Figur. Einerseits ist er durch seine SUV-Bauart deutlich komfortabler als ein Pkw und vermittelt ein angenehm entspanntes Reisefeeling. Gleichzeitig ist er spritzig genug und fühlt sich immer noch agil an. Der Innenraum könnte einen hochwertigeren Eindruck machen, fällt jedoch grob gesagt weder groß positiv noch negativ auf. Irgendwo muss der günstige Einstiegspreis auch herkommen.

Mitsubishi ASX Innenraum, Foto: Autogefühl
Mitsubishi ASX Innenraum, Foto: Autogefühl
Der Mitsubishi ASX bietet mehr Bodenfreiheit, als man denkt. Foto: Autogefühl
Der Mitsubishi ASX bietet mehr Bodenfreiheit, als man denkt. Foto: Autogefühl

Technische Daten und Fakten Mitsubishi ASX

Einstiegspreis: 18.990 Euro (1,6 Liter Motor)
Motoren:
1,6 Liter Benziner, 117 PS und Frontantrieb (5,8 l / 100 km Normverbrauch)
1,8 Liter Diesel mit 150 PS und 300 Nm Drehmoment (5,4 l Normverbrauch)
2,2 Liter Diesel mit 150 PS und 360 Nm Drehmoment (5,8 l Normverbrauch)
Länge: 4.295 mm
Breite: 1.770 mm
Höhe: 1.615 mm
Radstand: 2.670 mm
Laderaum je nach Stand der Frontlehnen: zwischen 419 und 442 Liter
Laderaum mit umgeklappter Rücksitzbank: bis 1.219 Liter

Mitsubishi ASX beim Meistern von Spur-Rillen, Foto: Autogefühl
Mitsubishi ASX beim Meistern von Spur-Rillen, Foto: Autogefühl

Während es serienmäßig elektrisch einstellbare und beheizbare Außenspiegel gibt, müsste man für Bluetooth, Panorama-Glasdach und USB-Schnittstelle die Ausstattungsversion „Intense“ wählen, die ab 23.830 Euro beim Benziner und 27.330 Euro beim Diesel beginnt. Den Benziner gibt es nur mit 2WD, den ersten Diesel mit Allrad gibt es ab 26.490 Euro.

Mitsubishi ASX Panorama-Dach, Foto: Autogefühl
Mitsubishi ASX Panorama-Dach, Foto: Autogefühl
Mitsubishi ASX Soundsystem, Foto: Autogefühl
Mitsubishi ASX Soundsystem, Foto: Autogefühl

Das insgesamt überzeugende Package des Mitsubishi ASX wird von den Kunden bestens honoriert. Von Januar bis Juli 2013 gab es 3.889 Mitsubishi ASX Neuzulassungen in Deutschland, also knapp 600 pro Monat. Damit ist er wie beschrieben der Bestseller bei Mitsubishi.

Mitsubishi ASX beim Meistern von Spur-Rillen, Foto: Autogefühl
Mitsubishi ASX beim Meistern von Spur-Rillen, Foto: Autogefühl

Seit Mitte 2012 sind übrigens mit dem Citroen C4 Aircross (ab 23.990 Euro) und dem Peugeot 4008 (32.090 Euro) auch zwei Schwestermodelle des Mitsubishi ASX unterwegs. Diese werden bei Mitsubishi produziert, liegen jedoch beim Einstiegspreis deutlich höher. Offensichtlich sind Citroen und Peugeot von dem Konzept auch so überzeugt, dass sie ihn als eigenes Fahrzeug anbieten.

Mitsubishi ASX offroad, Foto: Autogefühl
Mitsubishi ASX offroad, Foto: Autogefühl

In Japan und Kanada läuft der Mitsubishi ASX unter dem Namen Mitsubishi RVR und in den USA unter Mitsubishi Outlander Sport.

Fazit: Wir sind sicher, dass das Brötchenholen selbst im Gelände und bei Starkregen mit diesem Auto problemlos funktioniert. Der Mitsubishi ASX ist einfach ein tolles Auto für vielseitige Einsatzzwecke, das für einen großen Teil der Autokäufer gut bezahlbar bleibt. Insofern ist er eine günstige Wahl zum Einstieg in die SUV-Welt.

Autogefühl: ***

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newcarz

Text, Fotos, Video: Autogefühl, Holger Majchrzak & Thomas Majchrzak

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