ABT Sportsline in der neuen Formula E

ABT Formula E Auto, Foto: ABT

Mit ABT Sportsline aus Kempten im Allgäu hat die im September 2014 startende Formula E nun auch ihr erstes und vorerst einziges deutsches Team. Überraschend kündigte Audi-Sportchef Dr. Wolfgang Ulrich schon an, die unter der Bewerbung „Audi Sport ABT Formula-E Team“ antretende Truppe „mit der Freistellung von Werksfahrern aus unserem Kader bei Bedarf zu unterstützen.“ Man darf gespannt sein, wie lange es dauert, bis auch die BMW Motorsportabteilung unter Starkstrom gerät. Von Thomas Imhof

„Wir sind stolz, bei der Premiere dieser neuen Rennserie dabei sein zu dürfen. Das ist eine große und spannende Herausforderung für uns“, sagt Geschäftsführer Hans-Jürgen Abt. „Die Teilnahme an der FIA Formula E bedeutet ein völlig neues Kapitel in unserer mehr als 60 Jahre langen Motorsporthistorie, passt aber gut zu ABT Sportsline.“ Schon seit vielen Jahren befasse sich sein Unternehmen mit regenerativen Antrieben und Elektromobilität. Gerade aktuell habe man 30 bis 35 Elektro-Caddys an die deutsche Post ausgeliefert, denen schon bald weitere folgen sollen. Zugleich sei man aber auch vom Konzept der Serie überzeugt. Abt: „Die Formula E ist innovativ, bietet Sport auf höchstem Niveau und eine tolle Show für die Fans auf der ganzen Welt.“

Formula E Einheitsauto für die 1. Saison, Foto: Formula E
Formula E Einheitsauto für die 1. Saison, Foto: Formula E

Die Bayern sind das nunmehr siebte von insgesamt zehn Teams und zumindest für die erste Saison die einzige deutsche Mannschaft. Erst vor wenigen Tagen hatte sich rund um den ehemaligen Formel-1-Fahrer Aguri Suzuki auch eine japanische Équipe zur Teilnahme angemeldet. Wie alle anderen werden auch Super Aguri und ABT im ersten Jahr zwei Exemplare des einheitlich bei Spark Racing Technology gebauten Spark-Renault SRT-01 E einsetzen. Ab 2015 sind dann Eigenkonstruktionen nicht nur erlaubt, sondern sogar erwünscht.

Formula E Einheitsauto Lenkrad, Foto: Formula E
Formula E Einheitsauto Lenkrad, Foto: Formula E

Indirekt sitzt dank der Teambezeichnung „Audi Sport ABT Formula-E Team“ auch der Ingolstädter Autobauer Audi mit im Boot. „Wir beobachten dieses neue Projekt der FIA mit großem Interesse und freuen uns, dass mit ABT Sportsline einer unserer engen und langjährigen Partner von der ersten Stunde an mit dabei ist“, betont denn auch Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich. „Wir drücken der Mannschaft die Daumen bei ihrer neuen Herausforderung und planen, ihr Engagement mit der Freistellung von Werksfahrern aus unserem Kader bei Bedarf zu unterstützen.“

ABT Geschäftsführer (links) Hans-Jürgen Abt und Alejandro Agag, CEO der Formula E Holding, Foto: ABT
ABT Geschäftsführer (links) Hans-Jürgen Abt und Alejandro Agag, CEO der Formula E Holding, Foto: ABT

Den Deal zur Teilnahme an der Serie schlossen Hans-Jürgen Abt und der Geschäftsführer des Serien-Vermarkters Formula E Holding, Alejandro Agag, am Donnerstagabend in Kempten. Agag: „Die Teilnahme eines der erfolgreichsten deutschen Motorsportteams mit Unterstützung eines großen Herstellers ist eine tolle Bereicherung der Serie. Und ich bin mir sicher, dass die deutschen Fans ihre Heimmannschaft beim Gastspiel 2015 in Berlin kräftig anfeuern werden.“

Mit allein fünf Titeln in der DTM ist ABT Sportsline eines der erfolgreichsten deutschen Tourenwagen-Teams, das zugleich auch viele Siege bei GT-Serien und auf der Langstrecke feierte. Das Engagement im Formelsport bedeutet zugleich eine Rückkehr zu den Anfängen: Denn Anfang der 90er-Jahre erwarb sich ABT erste sportliche Meriten in der Formel ADAC und der Formel 3. Einer der Fahrer damals: Ralf Schumacher.

ABT Formula E Auto, Foto: ABT
ABT Formula E Auto, Foto: ABT

Die FIA Formula E Championship wird mit rein elektrisch angetriebenen Elektro-Rennwagen ausgetragen. Für die Saison 2014/15 stehen Rennen in Peking, Malaysia, Hongkong, Uruguay, Buenos Aires, Los Angeles, Miami, Monaco, Berlin-Tempelhof und London auf dem Programm. Training, Qualifying und Rennen werden an einem einzigen Tag ausgetragen, um die Nachhaltigkeit dieser etwas leiseren Art von Motorsport glaubhaft zu demonstrieren.

Text: Autogefühl, Thomas Imhof
Fotos: ABT

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