Formula E: Debütausfahrt auf dem Strip von Las Vegas

di Grassi in Las Vegas - Foto: Formula E

Die Formula E macht weiter von sich reden. Zuerst demonstrierte Lucas di Grassi das neue Auto mit einer ersten öffentlichen Fahrt über den berühmten „Strip” der Spielerstadt Las Vegas, dann gaben die Veranstalter die Gründung eines Formula E Drivers’ Club bekannt. Unter den Gründungsmitgliedern sind einige Ex-Formel-1-Fahrer und der US-Star Marco Andretti. Doch noch fehlen ein paar zugkräftige Namen, die auch Lieschen Müller kennt. Von Thomas Imhof

Sebastien Buemi, Marco Andretti, Karun Chandhok, Vitantonio Liuzzi, Adrien Tambay, Ma Qing Hua, Lucas di Grassi und Takuma Sato heißen jene acht Fahrer, die mit ihrer Mitgliedschaft im neuen Formula E Drivers’s Club ihre Unterstützung für die neue Rennserie bekundet haben. Und damit auch den Wunsch, zum Saisonauftakt im kommenden September in eines der 20 zu vergebenden Cockpits schlüpfen zu dürfen. Alle acht Piloten werden demnächst die Möglichkeit erhalten, im für die erste Saison einheitlich zum Einsatz kommenden Spark-Renault SRT_01E Testfahrten durchzuführen. Alejandro Agag, CEO des Serienpromotors Formula E Holdings, betonte: „Nachdem wir alle zehn Teams bekanntgegeben hatten, waren natürlich nun alle auf die Fahrer gespannt. Noch können wir aber niemanden offiziell bestätigen – denn es bleibt den Teams überlassen, wen sie letztendlich verpflichten. Allerdings hoffen wir, ihnen mit diesem ‚Pool‘ an internationalen Topfahrern die Auswahl etwas leichter zu machen. Und wir wollen den Fans, den Fernsehanstalten und potentiellen Sponsoren zeigen, auf welch hohem fahrerischen Niveau die Serie im September startet.”

Renault-SRT-01e-Formel E auf dem "Strip" von Las Vegas - Foto: Formula E
Renault-SRT-01e-Formel E auf dem „Strip“ von Las Vegas – Foto: Formula E

Der Schweizer Sebastien Buemi, der Inder Karun Chandhok, der Italiener Vitantonio Liuzzi, der Brasilianer Lucas di Grassi und der Japaner Takuma Sato sind alle ehemalige Formel-1-Fahrer; der Chinese Ma Qing Hua war als Testfahrer für HRT und Caterham F1 tätig. Marco Andretti, Sohn des legendären Mario Andretti, gehört zu den Top-Fahrern der Indycar-Serie und belegte 2013 den fünften Platz im Endklassement. Der Franzose Adrien Tambay, Sohn des Ex-Ferrari-Piloten Patrick Tambay, startete seine Karriere in der Formel 3, der GP3 und der Formula Renault 3.5. 2012 wechselte er dann zu Audi in die DTM, wo er in diesem Jahr seine dritte Saison bestreiten wird.

Sebastien Buemi gehört zu den möglichen Piloten - Foto: Formula E
Sebastien Buemi gehört zu den möglichen Piloten – Foto: Formula E
Für die US-Fans ein Begriff: Marco Andretti - Foto: Formula E
Für die US-Fans ein Begriff: Marco Andretti – Foto: Formula E

Bei allem Respekt vor dieser ersten Auswahl: Wenn Formula E aus PR-Sicht eine grandiose Debütsaison hinlegen will, reicht ein Marco Andretti (für das US-Publikum) sicher nicht aus. Buemi und Liuzzi sind nie über das Mittelfeld der Formel 1 hinausgekommen, Sato und Chandhok hielten sich sogar meistens am Schwanzende auf. Auch Adrien Tambay konnte in der DTM bislang keine großen Bäume ausreißen und holte 2013 sogar weniger Punkte als 2012. Man darf also gespannt darauf sein, wen Agag in den nächsten Wochen noch aus dem Ärmel zieht. Vor allem für die südamerikanischen Rennen bräuchte er noch einen zugkräftigen Namen, wie zum Beispiel den von Bruno Senna….

Formula E vor dem Caesar's Palace Hotel - Foto: Formula E
Formula E vor dem Caesar’s Palace Hotel – Foto: Formula E

Aktualisierung: Am 27. Januar gab die Formula E acht weitere Mitglieder für den Drivers‘ Club bekannt:

Darunter neben dem von uns geforderten Bruno Senna (!) den 21-jährigen Deutschen Daniel Abt (fährt nach F3 und GP3 2014 in der GP2-Serie), die Franzosen Sébastien Bourdais (Ex-Toro Rosso F1 und zwischen 2004 und 2007 viermal in Folge Indycar-Sieger) und Franck Montagny (stand in Le Mans dreimal auf dem Podium), den Niederländer Christijan Albers (DTM, dazu von 2005-2007 Formel 1), den Inder Narain Karthikeyan (fuhr für Jordan und HRT in der Formel 1), den Amerikaner John R. Hildebrand Jr. (Rookie of the Year 2011 bei den Indycars) und den spanischen Indycar-Fahrer Oriol Servia (Sieger Indy Lights 2009).

Text: Autogefühl, Thomas Imhof
Fotos: Formula E

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