Techno Classica 2014: Im Zeichen des Maserati-Dreizacks

Die 26. Ausgabe der Klassik-Weltmesse Techno Classica startet am 26. März mit einem kombinierten Vorschau-, Presse und Fachbesuchertag. In den 20 Hallen und auf den drei Freiflächen der Messe Essen haben über 1.250 Aussteller aus mehr als 30 Nationen schon nahezu die letzte kleine Ecke belegt. Die selbsternannte „weltgrößte automobile Historikschau“ hat heuer einen stark italienisch gefärbten Charakter. Von Thomas Imhof

1989 startete die von der S.I.H.A. organisierte Techno Classica als erste große Klassiker-Messe Deutschlands. Seitdem hat sie am Messestandort Essen nicht nur der einst als „Jochen-Rindt-Show“ gegründeten Motor Show qualitativ den Rang abgelaufen, sondern sich auch schnell zum wichtigsten Treffpunkt und größten Handelsplatz der internationalen Klassiker-Szene gemausert. Über 220 Klassiker-Clubs und -Interessengemeinschaften machen den diesjährigen Jahrmarkt der Old- und Youngtimer wieder zu einem echten Highlight. Mit 27 Fahrzeugmarken präsentieren sich so viele Fahrzeughersteller wie nie zuvor, darunter in diesem Jahr ganz prominent die 100 Jahre alt gewordene italienische Sportwagenlegende Maserati. Neben einem offiziellen Werksstand der Modeneser Marke mit dem Dreizack zeigt der Veranstalter S.I.H.A. in Halle 6 unter dem Titel „100 Jahre Maserati – La Tradizione Italiana Sportiva 1914 – 2014“ eine Sonderschau mit ausgewählten Preziosen der heute zum Fiat-Konzern gehörenden Modener Traditionsmarke. Damit nicht genug, setzt eine Präsentation mit dem Titel „95 Jahre Zagato“ vom Karosserier  Zagato eingekleidete Highlights von Alfa Romeo, Aston Martin, Ferrari, Fiat, Lancia und Maserati ins Rampenlicht. Neben Zagato in Essen erstmals dabei ist zudem die ursprünglich britische Sportwagen-Marke AC – aus der die brutalen Cobra und Shelby Cobra hervorgingen.

Mercedes-Benz Classic erinnert in einer opulenten Sonderschau an „Magische Momente aus 120 Jahren Motorsport“. Insgesamt 36 Renn- und Rennsportwagen – und damit so viele wie nie zuvor auf einer internationalen Fachmesse – versammeln die Schwaben auf der 4.800 Quadratmeter großen Halle 1. Derweil haben die deutschen Ford Mustang-Clubs aus Anlass des 50jährigen Geburtstags des legendären „Pony Cars“ ebenfalls einen großen Auftritt in der Mache.

Ein Lagonda im Glanz der Techno Classica - Foto: Rainer Schimm/Messe Essen
Ein Lagonda im Glanz der Techno Classica – Foto: Rainer Schimm/MESSE ESSEN

Den Charme der „Classica“ machen neben den aufwändigst gestalteten Ständen der Werke die viele Klassiker-Clubs und -Interessengemeinschaften aus. Sie machen mit über 220 Präsentationen die „Weltmesse für Oldtimer, Classic- & Prestige-Automobile, Motorsport, Motorräder, Ersatzteile und Restaurierung – Welt-Clubtreff“ zum weltgrößten Klassik-Clubforum. Das dann mitunter wie ein großer automobiler Flohmarkt und nicht mehr wie eine klassische Automesse wirkt.

Dem Publikum gefällt das bunte Sammelsurium – und zwar zunehmend. Startete die Messe 1989 noch mit 30.000 Zuschauern an zwei Tagen, kamen 2013 über 190.000 Besucher an fünf Tagen. Zugleich wurden Publikum und Aussteller immer internationaler. Für die Techno Classica 2014 (vom 26. – 30. März) erwarten die Veranstalter erneut einen Anstieg. Aussteller und Besucher kommen inzwischen nicht nur aus ganz Europa, sondern auch aus Übersee – unter anderem aus Nord- und Südamerika und sogar China. Rund 2.500 hochwertige Sammler-Autos werden in Essen zum Verkauf stehen – vom kleinen BMW 700 bis zum Rolls-Royce.

Auch die Cobras beißen wieder - Foto: Rainer Schimm/Messe Essen
Auch die Cobras beißen wieder – Foto: Rainer Schimm/Messe Essen

Die Techno Classica runden aber erst die vielen Restauratoren, Zuliefer-Betriebe, Autoliteratur-Stände, Ersatzteilhändler, Accessoires-Verkäufer, Uhren- und Technik-Händler, Künstler und Galeristen und nicht zuletzt Automodell-Anbieter richtig ab. Wer das Rücklicht für einen Renault R4 erstehen will, wird sicher ebenso fündig wie Sucher nach einem BMW 2002-Scheinwerfer oder der Betriebsanleitung für einen /8-Mercedes. Eine wahre Fundgrube ist die Messe auch für alle Sammler automobiler Literatur. Sah man anfangs auf der „Classica“ fast nur deutsche und englische Book-shops, sind in den letzten Jahren auch französische und italienische Buchhändler dazugekommen. Und natürlich haben auch die deutschen Verlage wie Delius Klasing, Motorbuch oder Heel große Stände.

Logo mit Kranz der Nationen - Quelle: S.I.H.A. / Messe Essen
Logo mit Kranz der Nationen – Quelle: S.I.H.A. / Messe Essen

Die Techno Classica – ein Fest für die Sinne und ein vor lauter Reizen mitunter schwindelig und trunkend machender Ausflug in die etwas romantischeren Jahrzehnte der Motorisierung.

Text: Thomas Imhof, Autogefühl
Fotos: S.I.H.A. / Messe Essen

 

 

 

 

 

 

 

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