Der neue Audi TT – Sportflitzer mit virtuellem Cockpit

Die drei Generationen des Audi TT, Foto: Audi

Die Einführung des Audi TT in den 90er Jahren war für die Marke aus Ingolstadt ein Wendepunkt. Die können auch Design, die können auch modern, die können auch unkonventionell denken, hieß es plötzlich. Für die dritte Generation des Audi TT und des Audi TTS haben sich die Audi-Ingenieure nicht nur für Freunde des sportlichen Fahrens etwas einfallen lassen. Das virtuelle Cockpit ist genau die Innovation für Leute, die auch beim Autofahren von Computer, Mobil Phone oder Tablet nicht lassen können. Von Holger Majchrzak

Wo ein Auto normalerweise Rundinstrumente hat, die Drehzahl oder Geschwindigkeit kommunizieren oder vielleicht auch eine digitale Anzeige, präsentiert der neue Audi TT beim Durchblick durch das Lenkrad nur einen einzigen großen hochauflösenden Bildschirm. Auf dem 12,3 Zoll Monitor spielt sich alles ab, was der Fahrer wissen muss, wissen sollte, wissen will und auch einiges, was überflüssig ist. Angesteuert werden die Funktionen durch einige wenige Tasten am Lenkrad – sehr gut – und durch einen Knopf in der Mittelkonsole. Über den wird noch zu reden sein.

Die drei Generationen des Audi TT, Foto: Audi
Die drei Generationen des Audi TT, Foto: Audi

Ansonsten ist das Cockpit des Audi TT geradezu puristisch. Klima, Lüftung und Heizung werden formschön und elegant durch Regler verändert, die direkt in den Lüftungsdüsen sitzen. Perfekte Lösung. Nur die allerwichtigsten Funktionen – etwa Warnblinklicht – werden noch über eigene Schalter bedient. Den Rest macht der Knopf. Auf den Fahrer fokussierte Bedienung nennt das Audi – man kann auch sagen, der Beifahrer oder Co-Pilot kann gar nichts regeln und sieht auch nicht viel vom Bildschirm. Andererseits: eine Lösung, die manche Diskussion, manchen Streit im Auto gar nicht erst entstehen lässt.

Die drei Generationen des Audi TT, Foto: Audi
Die drei Generationen des Audi TT, Foto: Audi

Weltpremiere hatte der neue Audi TT auf dem Autosalon in Genf, bestellen kann man ihn Mitte des Jahres – dann gibt es auch die Preise – und ausgeliefert wird er wohl ab Oktober/November.

Neuer Audi TT Innenraum, Foto: Audi
Neuer Audi TT Innenraum, Foto: Audi

Zurück zum Knopf. MMI-Terminal heißt der beim Audi TT. Ein Dreh- und Drück-Steller mit einem Touchpad auf der Oberseite. Wie von einem Smartphone gewohnt kann der Fahrer über das Pad in Listen oder Navi-Karte scrollen und zoomen. Und schreiben. Schon beim ersten Buchstaben gibt es Lösungsvorschläge. Über ein paar Tasten an der Seite des Knopfes werden besonders wichtige Funktionen erreicht. Nach ein bisschen Übung eine exzellente Lösung für technikaffine Menschen. Wer aber schon an seinem Smartphone verzweifelt sollte eher ein Auto mit Kippschalter suchen.

Neuer Audi TT mit digitalen Instrumenten, Foto: Audi
Neuer Audi TT mit digitalen Instrumenten, Foto: Audi
Neuer Audi TT mit digitalen Instrumenten, Foto: Audi
Neuer Audi TT mit digitalen Instrumenten, Foto: Audi

Die Audi-Ingenieure halten das virtuelle Cockpit für eine ausgesprochen sichere Lösung, weil der Blick des Fahrers jetzt nicht mehr zu seitlichen oder tief platzierten Monitoren abschweifen muss sondern nach vorn in Fahrtrichtung geht.

Neuer Audi TT Innenraum, Foto: Audi
Neuer Audi TT Innenraum, Foto: Audi

Design: Kantiger, athletischer

Die sehr runde Urform des Audi TT – die den Wagen auch in den Ruf brachte, ein Frauenauto zu sein – ist jetzt in der dritten Generation modifiziert. Der Wagen – 4,19 Meter lang, Radstand 2,51 – wirkt strukturierter, bulliger und hat ein aggressiveres Gesicht. Dazu tragen auch die neuen Scheinwerfer bei, die schlitzartig in die Front eingepasst sind. Beim Audi TT gibt es auch wie beim großen A8 auf Wunsch die Matrix LED Technologie für ein blendfreies Fernlicht. Das Heck ist optisch in die Breite gezogen und betont den neuen TT-Stil. Bei 120 km/h hebt sich ein perfekt eingepasster Spoiler. Insgesamt hat das aktuelle Design den Wagen noch sportlicher gemacht, Anzeichen für kraftvolles Fahren mit viel Fahrspaß.

Audi TT Coupé (3. Generation) in Scubablau, Foto: Audi
Audi TT Coupé (3. Generation) in Scubablau, Foto: Audi

Dass der Wagen nicht nur dynamisch ausschaut sondern auch so fährt, dafür sorgt unter anderem die sorgfältige Suche der Konstrukteure nach überflüssigem Gewicht. An vielen Stellen wurde bis in den Gramm-Bereich abgespeckt – Stromkabel teilweise in Alu statt in Kupfer ausgeführt -, die Mischbauweise aus hochfesten Stählen und Aluminium noch mehr perfektioniert. Unterm Strich wiegt der Wagen 50 Kilo weniger als das Vorgängermodell. Der Schwerpunkt des Fahrzeugs konnte ein wenig nach unten verlagert werden, ebenso die Sitze, Audi betont auch hier das Sportwagenkonzept.

Audi TT Coupé (3. Generation) in Scubablau, Foto: Audi
Audi TT Coupé (3. Generation) in Scubablau, Foto: Audi

Motoren versprechen Tempo und Sparsamkeit

Zum Start im Herbst wird der neue Audi TT mit einem TFSI – 169 kW, 230 PS – und einem TDI – 135 kW, 184 PS – erhältlich sein. Speziell der Diesel soll auf dem Papier nur 4,2 Liter verbrauchen, was Audi einen neuen Bestwert in diesem Fahrzeugsegment nennt. Dabei ist der Wagen in 7,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h und in der Spitze 235 km/h schnell.

Audi TT Coupé (3. Generation) in Scubablau, Foto: Audi
Audi TT Coupé (3. Generation) in Scubablau, Foto: Audi

Das Spitzenmodell Audi TTS verfügt über 310 PS; der quattro ist in 4,7 Sekunden auf 100 und bei 250 km/h Spitze limitiert.

Audi TT Coupé Matrix-Scheinwerfer, Foto: Audi
Audi TT Coupé Matrix-Scheinwerfer, Foto: Audi

Waren die Motoren zu erwarten, ist das Design eine konsequente Weiterentwicklung der Reihe, wird das neue Cockpit vorläufig zum Alleinstellungsmerkmal des Audi TT und zu einem echten Argument für jüngere Käufer. Und: Ich habe bei diesem Audi keinen Grund gefunden, warum der TT weiter ein Frauenauto sein sollte. Der kommt im guten Sinne geschlechtsneutral daher.

Audi TT Coupé Matrix-Scheinwerfer, Foto: Audi
Audi TT Coupé Matrix-Scheinwerfer, Foto: Audi

Und hier noch weitere Stimmen zum neuen Audi TT bei mein-auto-blog.de und autoaid.de.

Text: Autogefühl, Holger Majchrzak
Fotos: Audi

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