Das neue Mercedes S63 AMG Coupé feiert seine Weltpremiere auf der New York International Auto und startet nun im April in den Verkauf, zumindest in der Allrad-Version. Das S63 AMG Coupé ist die High-End-Version des Mercedes CL-Nachfolgers und setzt die Latte im Supersport-Luxus-Segment noch ein Stückchen höher. Abgesehen davon, dass natürlich wieder ein bisschen Leistung gesteigert wurde, kommt das Mercedes S63 AMG Coupé mit einigen interessanten technischen Neuheiten. Von Thomas Majchrzak
Beim Exterieur-Design wird vorne die bullige Schnauze von den Scheinwerfern dynamisch nach hinten gezogen. Das Seitenprofil ist wie schon beim „kleineren“ Vorgänger Mercedes CL dominiert durch die spitz zulaufende Coupé-Linie, die am Fenster endet. Zwei horizontale Dropping Lines markieren ferner die kräftige Optik: Die obere biegt sich nach unten, die untere nach oben. Am Heck ist der untere Teil länger als der obere, so dass es wie bei einer Yacht schräg nach hinten „abfließt“.
Im Innenraum sieht alles aus wie aus einem Guss: Wie bei der normalen S-Klasse dominiert der durchlaufende TFT-Screen, der alle Instrumente und Multimedia-Elemente darstellt. Die voluminösen Sportsitze versprechen Sportlichkeit und Sitzkomfort zugleich.
Wie Audi insbesondere bei seinen RS-Modellen den quattro Allradantrieb betont, so legt Mercedes nun auch bei immer mehr Modellen den Fokus auf die 4MATIC, wie Mercedes den Allradantrieb bei sich nennt. Der Grund dafür ist ganz simpel: In diesen hohen Preissegmenten fällt der Aufpreis für Allrad kaum ins Gewicht, und die extremen Leistungswerte lassen sich entweder nur mit Allrad auf die Straße bringen (Basis Frontantrieb, Audi) oder bietet eine zusätzliche Sicherheit auch für ungeübte Fahrer (Basis Heckantrieb, Mercedes). Und: Der Allradantrieb bringt sogar mehr Performance.
So wird das Mercedes S 63 AMG Coupé auch nun im April zunächst als Allrad-Version eingeführt. Die rein heckangetriebene Variante folgt im Juli. Dies sind jedoch jeweils die Verkaufsstarts, die Markteinführung bei den Händlern erfolgt im September.
Herzstück beider Versionen ist der AMG 5,5-Liter-V8-Biturbomotor mit 585 PS. Er leistet 900 Nm Drehmoment. Gegenüber dem Vorgängermodell, der sich noch in der C-Klasse befand, Mercedes CL 63 AMG, sind das 41 PS mehr. Beim Allradler wird 33 Prozent des Drehmoments auf die Vorderachse gegeben und 67 Prozent auf die Hinterachse – so bleibt das Fahrzeug heckdominiert.
Von 0 auf 100 km/h ist die 4MATIC-Variante sogar schneller: 3,9 Sekunden steht auf dem Datenblatt, wohingegen der Hecktriebler 4,3 Sekunden benötigt. Als Getriebe kommt eine 7-Gang Sportshift zum Einsatz.
Das 4MATIC S63 AMG Coupé kommt mit Luftfederung und adaptivem Fahrwerk. Beim Hecktriebler dagegen kommt eine neuartige Kurvenneigefunktion hinzu: Wie ein Motorrad kann sich das Mercedes S 63 AMG Coupé so jeweils bis zu 2,5 Grad in die Kurve neigen. Das reduziert die Querbeschleunigungskräfte und macht eine rasante Fahrt angenehmer – wahrscheinlich insbesondere für den Beifahrer. Die Funktion lässt sich mit einem Schalter anwählen und funktioniert zwischen 30 und 180 km/h. Erkannt wird die Kurvenneigung von einer Kamera und einem Querbeschleunigungssensor.
Beim Herausbeschleunigen vernehmen die Ohren dann die AMG-Sportauspuffanlage, deren Klappen sich im Sport-Modus besonders früh öffnen und den Sound noch satter machen.
Als besonderes Schmankerl hat auch das S63 Coupé eine Edition 1 zur Markteinführung: Diese bietet wie zuletzt auch beim Mercedes GLA wieder optische Finessen außen und innen. Und für die Fahrt nach St. Moritz sogar Swarovski-Kristalle, die in den LED-Scheinwerfern eingelassen sind.
Text: Autogefühl, Thomas Majchrzak
Fotos: Mercedes
Kommentare sind geschlossen.