Mit dem Classic Mini Oldtimer durch London – smallcarbigcity

Zum Auftakt unseres Besuches beim International Mini Meeting steigen wir am Flughafen Heathrow in einen Classic Mini ein. Unser Fahrer Robert ist nicht nur irgendein Mini-Fan, er hat eine Flotte aus zehn Classic Minis und fährt beruflich Mini – wohl der Traum eines jeden Mini-Enthusiasten. Von Thomas Majchrzak

Robert Welch hat sich mit seiner Firma smallcarbigcity in London fest etabliert. Meistens holt er Gäste aus 4- und 5-Sterne-Hotels ab, die zu den durchaus stolzen Preisen eine exklusive, mal nicht ganz so luxuriöse Tour durch London machen. Das geht mit bis zu drei Personen pro Auto, wobei es hinten im Mini-Oldtimer natürlich ganz schön eng zugeht – aber dafür umso authentischer.

Die Federung des alten Minis ist quasi nicht vorhanden, abgedämpft werden die Stöße lediglich mit dem Gummi der Reifen. Dafür passt der kleine Mini in jedes Schlagloch, ohne aufzusetzen – die kurzen Überhänge machen es möglich. „Das ist mein kleines Schätzchen“, erzählt Rob über seinen roten Classic Mini, es war sein allererstes Auto – und für keinen Preis in der Welt würde er sein Schätzchen jemals verkaufen.

Und so erleben wir viele Kuriositäten des Londoner Verkehrsalltags. Die Touren starten in der Regel nach Empfehlung erst deutlich nach 10 Uhr morgens, damit die morgendliche Rush Hour vorüber ist. In unserem Falle sind wir freitags nach 17 Uhr unterwegs, was ebenfalls zu empfehlen ist. „Zwischen 2 und 5 Uhr strömt am Freitag alles aus London heraus“, erzählt Rob – was uns zugute kommt. So fahren wir innerhalb kürzester Zeit an den meisten spektakulären Sehenswürdigkeiten in London vorbei: Hyde Park, Buckingham Palace, London Eye, um nur einige zu nennen. Vor der Tower Bridge kommt es zu einem Stau, weil die Brücke gerade geliftet wird für ein Kreuzfahrtschiff, das passiert. Nun stehen wir leider in einer gelb schraffierten Fläche. Wie Rob erzählt, gibt es nach sechs Sekunden Stillstand eine über hundert Pfund teure Strafe dafür. Also bedient er sich eines Tricks und fährt immer langsam vor und zurück. Der kleine Mini macht bereitwillig mit.

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Wie es mit den Wartungskosten aussieht und der Haltbarkeit? Ist ein alter Mini wirklich so anfällig? „Nun, ich würde gerne sagen, dass nie was dran wäre…“, beginnt Rob, „aber wir müssen die Autos schon regelmäßig in Schuss halten.“ So gehen für die Wartung der 10-er-Flotte monatlich 1.000 bis 2.000 Pfund drauf. Meistens müssen Wartungsarbeiten wie Ölfilter-Wechsel & Co. durchgeführt werden. Allerdings haben die beruflich genutzten Classic Minis auch deutlich mehr Kilometer auf der Uhr. Wer seinen Mini-Oldtimer als Privatmensch benutzt, so Rob, müsse sich in der Regel nicht auf allzu hohe Reparaturkosten einstellen. Die neuen Minis dagegen seien allerdings im Vergleich zu den alten unkaputtbar.

Daher fährt Rob privat noch zwei aktuelle Minis, ein Hinweis darauf, dass so langsam aber sicher ein Übergang zwischen der Fangemeinde alter und neuer Minis geschieht. Haben viele Classic Mini Fans die neuen „BMW“-Minis anfangs richtig gehasst, nutzen heutzutage viele die neuen Versionen für den Alltag und die alten zum Liebhaben – nicht nur in London.

Text & Fotos: Autogefühl, Thomas Majchrzak

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