Audi S3 Limousine Test Fahrbericht A3 Facelift

Die Audi A3 Familie erhält ein Produktupdate/Facelift: Verfeinerung am Äußeren, Updates im Interieur und neue Motoren – für Dreitürer, Sportback, Limousine und Cabriolet. Wir testen das in der Audi S3 Limousine und erklären aber auch die allgemeine neue Ausstattungs-Systematik in der A3-Familie. Von Thomas Majchrzak





Los geht es mit dem Audi A3 bei 23.300 Euro mit dem neuen kleinen 1.0 TFSI Einstiegsmotor. Das S3 Sportmodell bewegt sich oberhalb von 40.000 Euro, darüber befindet sich dann noch der Audi RS3.

Exterieur

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Neu gestaltet wurden Scheinwerfer und Heckleuchten. Hier finden wir nun eine zusätzliche kleine Kante, die den Look etwas interessanter machen soll. Xenon-Scheinwerfer sind Serie, optional gibt es LED und Matrix-LED-Leuchten. Ansonsten trägt der Audi A3 wie die größeren Audi-Modelle den großen Singleframe-Grill. Insgesamt nähert sich der A3 designtechnisch dem neuen Audi A4 an. Am Heck wurde der Diffusor verändert. Zudem gibt es nun fünf neue Farben: Arablau, Kosmosblau, Nanograu, Tangorot und Vegasgelb. Im S line Exterieurpaket kann man ferner exklusiv Daytonagrau Perleffekt bestellen, und diese Farbe ziert auch unsere Audi S3 Limousine. Serienmäßig steht das Audi A3 Facelift auf 16 Zoll, in den Ausstattungslinien design und sport sind es 17 Zoll. Es geht aber auch hoch bis 19 Zoll, zu sehen auf unseren Fotos mit dem S3. Die Exterieur-Pakete kann man alle an unterschiedlichen Frontschwellern erkennen.

Interieur

Die wichtigsten Änderungen sind hier die Neusortierung der Ausstattungslinien und das Infotainment-Update. Neben den Basismodellen kann man nun die Linien sport und design wählen, eine Stufe höher wären das S line Paket und die design selection.

Interessant dabei: Die Basisversion kommt mit Stoff-Sitzen, die Version sport mit Stoff-Sitzen in einer etwas anderen Ausführung und design mit einem Mix aus Stoff und Kunstleder. Top, denn in den größeren Modellen bietet Audi selbst im Mix lediglich Echtleder an. Ein großer Fortschritt Richtung Nachhaltigkeit! Erst bei der design selection kauft man Echtleder mit ein und bei der S line Teil-Leder. Der Audi S3 kommt direkt mit sportlichen Highlights wie Kontrastnähten, Sportlenkrad und Sportsitzen, der S3 ist sozusagen die Kombination von S line und größerer Motorisierung.

Das neu gestaltete Dreispeichen-Lenkrad ist auf Wunsch nun beheizbar. Damit zieht Audi nach, weil mittlerweile einige Nicht-Premium-Hersteller ein beheizbares Lenkrad schon in der Kompaktklasse anbieten.

Das so genannte MMI Radio plus mit dem elektrisch ausfahrenden Sieben-Zoll-Monitor ist nun serienmäßig an Bord. Im Gegensatz zum A4 ist der Monitor also tatsächlich noch versenkbar. Optional kann man mit Audi connect über LTE ins Internet, die passende SIM dafür und die Anbindung für eine gewisse Zeit wäre inklusive. Zusätzlich ist ein W-LAN-Hotspot orderbar. Die Option Audi phone box bietet schließlich in der Mittelarmlehne eine Kopplung des Telefons an die Autoantenne und ermöglicht induktives Laden, wenn das Telefon dafür optimiert ist oder die entsprechende Ladeschale hat.

Was die Instrumente betrifft, so ist das Audi Virtual Cockpit mit dem 12,3-Zoll Screen aus dem neuen Audi TT oder Audi A4 oder Q7 (oder als Active Info Display im VW Passat oder VW Tiguan bekannt) erstmals in der Kompaktklasse verfügbar. Damit macht man sich seinen Audi A3 natürlich durchaus teuer, aber wenn man vorher ohnehin das große Navi genommen hätte, so ist die Verbindung von Virtual Cockpit und großem Navi nicht viel teurer.

Die Verarbeitung ist wie bei Audi gewohnt auf einem sehr hohen Niveau. Hier findet man Details wie bei Luxus-Karossen, etwa metallgedrehte Ränder an Knöpfen oder Steckern von 12-Volt-Dosen. Beim Drehen der Knöpfe ertönen wohlklingende Klick-Laute, die im Audi-Soundlabor entwickelt wurden. Platz ist vorne mehr als genug, und auch im Fond bleibt für 1,90 m Personen genügend Raum. Die Limousine hat bei der Kopffreiheit eine kleine Einschränkung, da ist der Sportback praktischer. Der Laderaum ist beim Sportback besser zu erreichen, aber auch bei der Limousine ist für einen Kompaktwagen viel Platz.

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Motoren Audi A3

Benziner
– 1.0 TFSI mit 115 PS (erstmals ein Dreizylinder in der Audi A3-Reihe und Leergewicht von nur 1.150 kg)
– 1.4 TFSI mit 150 PS
– 2.0 TFSI mit 190 PS
– 2.0 TFSI mit 310 PS (nun mit 10 PS mehr) im Audi S3
0-100 km/h in 4,6 Sekunden

Diesel
– 1.6 TDI mit 110 PS
– 2.0 TDI mit 150 PS
– 2.0 TDI mit 184 PS

Als optionale Automatik dient für die aktualisierten Motoren übrigens ein 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe.

A3 Sportback e-tron: 1.4 TFSI mit 150 PS plus Elektromotor, Systemleistung von 204 PS
A3 Sportback g-tron: 1.4 TFSI mit 110 PS. Die Erdgas-Version ist die derzeit umweltfreundlichste Variante, wenn man den Energieeinsatz im gesamten Produktionsprozess berücksichtigt.

Fahrverhalten

Wir fahren den Audi S3, der nun 10 PS mehr hat. Merken tut man das aber nicht wirklich. Dennoch ist der S3 ein echtes Geschoss. Die Agilität ist super, weil man auf kurzen Abmessungen und geringem Gewicht viel Leistung hat. Im Audi S3 ist die beliebte Progressivlenkung Serie, sie hilft im Stadtverkehr und macht auch beim sportlichen Fahren richtig viel Laune. Zudem muss man eigentlich nie eine Hand vom Lenkrad nehmen, da die Lenkwege verkürzt werden.

Mit optionalem Sportfahrwerk liegt die Karosserie um 15 Millimeter tiefer, mit dem S line Sportfahrwerk sind es sogar 25 Millimeter. Der Komfort bleibt im S3 trotzdem erhalten, ein guter Kompromiss. Vom RS3 raten wir eher ab, da das Fahrwerk dabei schon etwas zu hart geraten ist, so dass es im Alltag stört. Im S3 ist das dagegen kein Problem, auch nicht mit 19 Zoll Rädern.

Sportliches Highlight ist die Launch Control, die den Dynamic-Modus und die Abschaltung der Stabilitätskontrolle erfordert. Dann kann man mit einem Fuß auf die Bremse gehen und mit dem anderen aufs Gaspedal. Die Drehzahl steigt dann auf ca. 4.000 Umdrehungen, und dann kann man den S3 losschießen lassen, in dem man die Bremse löst. 4,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h kann man dann durchaus schon mal unterbieten.

Negativ ist uns lediglich aufgefallen, dass in Verbindung mit Doppelkupplungsgetriebe und Dynamic-Modus eine Art kurzes Turboloch auftritt, wenn man das Gaspedal komplett durchtritt. Das geschieht aber nicht, wenn man z.B. im Auto-Modus ist und den Wählhebel auf S stellt. Seltsam. Vielleicht pumpt sich der S3 im Dynamic-Modus so sehr auf, dass es kurz zu einer Überlastung kommt.

Für das Audi A3 Facelift wurde auch bei den Assistenzsytemen nachgelegt. So ist die Adaptive Cruise Control (ACC) nun mit Stop&Go-Funktion ausgestattet, wenn das System mit der S-tronic (Doppelkupplungsgetriebe) kombiniert ist. Der optionale Stauassistent kann bei geringen Geschwindigkeiten kurzzeitig die Lenkarbeit übernehmen.

Abmessungen

Länge: 4,24 m (hatch) / 4,35 m (Limousine)
Breite: 1,79 m / 1,96 m (mit Außenspiegeln)
Höhe: 1,41 m
Radstand: 2,60 m (hatch) / 2,63 m (Limousine)

Fazit: Das neue Audi A3 Facelift feilt behutsam nach, etwa mit den Updates am Infotainment-System. Überraschend ist, dass das Virtual Cockpit erstmals in der Kompaktklasse erhältlich ist, wobei fraglich ist, ob viele Kunden in diesem Segment so viel in Extras investieren werden. Generell bleibt der Audi A3 zweifelsohne einer der besten Kompakt-Fahrzeuge überhaupt, mit einem dezenten aber attraktiven Äußeren, einer Top-Verarbeitung im Interieur und einem mehr als ausgeglichenem Fahrverhalten. Interessant ist ferner die Neuausrichtung der Ausstattungslinien, hier hat man bis auf im S3 viele Möglichkeiten, attraktive Interieurs auch ohne Echtleder zu wählen. Die Sportversion Audi S3 macht in puncto Fahren natürlich noch mehr Spaß, gerade mit der Progressivlenkung, die auch für die Nicht-Sportversionen als Extra zu empfehlen ist. Eine echte Agilitäts-Maschine.

Autogefühl: ****

Text: Autogefühl, Thomas Majchrzak
Fotos: Autogefühl, Michel Weigel

Eine weitere Perspektive auf den Audi S3 gibt es bei mein-auto-blog, das automobil-blog hat das Cabriolet unter die Lupe genommen.

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