Neues Peugeot 2008 Facelift im Testbericht

Ein neues Design und weiterhin zum selben Einstiegspreis von 15.550 Euro erhältlich – das Peugeot 2008 Facelift. Es bewegt sich in einem Segment, das derzeit die stärksten Wachstumsraten aufweist. Ein Anlass für uns, den Peugeot Crossover genauer unter die Lupe zu nehmen und zu schauen, was sich ansonsten noch verändert hat. Von Thomas Majchrzak




Exterieur

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Im Vergleich wirkt die Front aggressiver, da der Kühlergrill deutlich aufrechter steht. Die LED-Frontleuchten kommen nun noch stärker zur Geltung. Darüber hinaus rutscht das Peugeot-Logo von der Motorhaube an den Kühlergrill. Auch kommt hinzu, dass der Kühlergrill nicht mehr wie vorher mit horizontalen Linien hervorsticht, sondern stattdessen in einer Art Diamantenform auffällt. Des Weiteren sind die Heckleuchten nun auch mit LED ausgestattet und unterstreichen den robusten Look des SUV. Ansonsten bleibt das Exterieur weitestgehend unverändert, lediglich an Fenstern, den Außenspiegel und am Dach findet man vereinzelt weitere Chromverzierungen. Unsere Fotos zeigen die GT-Line, die noch mit sportlichen Finessen daherkommt.

Der Peugeot 2008 Facelift kommt in drei verschiedenen Varianten auf dem Markt: Access (15.500 Euro), Active (17.500 Euro) und Allure (19.250 Euro). Auf Allure kann man noch die GT-Line draufsetzen, womit der Preis auf mindestens 21.800 Euro ansteigt. Serienmäßig ist das Facelift mit 15-Zoll Felgen namens „lode“ ausgestattet. 16-Zoll Felgen gibt es serienmäßig beim Active namens „Silice“ und beim Allure namens „Aquila“. In der GT-Ausstattung ist das Fahrzeug mit den 17-Zoll großen „Eridan“ Felgen (siehe Fotos) ausgestattet.

Neben der neuen Farbe Ultimate Red steht nun auch noch ein Smaragd-Grün (Emerald) zur Verfügung (s.u.)

Interieur

Grundsätzlich zeichnet sich der Peugeot 2008 in der Tat durch das Interieur von den Wettbewerbern ab. Hier bekommt man das aus 208 und 308 bekannte kleine GoKart-Lenkrad, ein Cockpit mit geschwungenen Linien und die weit vom Lenkrad platzierten Instrumente namens iCockpit. Letzteres sieht schick aus, kann aber durchaus beim Lesen der Instrumente behindern, wenn der obere Lenkradkranz im Blickfeld dazwischen ist. Das Design ist jedenfalls einzigartig und überzeugt. Die Kunstleberoberflächen wirken hochwertig, lediglich einige Details könnten noch verbessert werden, so ist z.B. der Lautstärke-Knopf am Infotainment-System etwas lose.

Serienmäßig ist das Interieur bei allen Varianten mit Stoff ausgestattet und lediglich in der Allure-Version kann man gegen einen Aufpreis von 950 Euro Ledersitze auswählen. Im Gegensatz dazu weißt die GT-Variante erfreulicherweise eine Kombination von Kunstleder und Stoff bei den Sitzen auf. Eine tolle Lösung, die auch bei uns auf den Fotos zu sehen ist.

Im Gegensatz zum Vorgänger kann man nun auch ein Smartphone, je nach Betriebssystem, mit Apple Car Play oder MirrorLink verbinden. Peugeot nennt dieses Feature Mirror Screen, dieses ist in der Active-Variante für zusätzliche 250 Euro verfügbar. In der Topvariante ist das Feature serienmäßig mit an Bord.

Der Park Assist, der dem Fahrer hilft, sein Fahrzeug präziser einzuparken, wird nur für den Allure angeboten und das für einen Aufpreis von 780 Euro im „Easy-Paket“, welches dazu noch eine Rückfahrkamera beinhaltet.

Das Infotainment-System bietet grundsätzlich alle Funktionen, die man in einem modernen Fahrzeug braucht. Allerdings kann uns die Navi-Software nicht ganz überzeugen, die Bedienbarkeit ist nicht vollständig intuitiv und man kann in der Karte auch nicht smartphone-alike browsen.

Platz gibt es auf den vorderen Sitzen bis 1,85 m Körpergröße genug, darüber hinaus muss man sagen, dass es kein kleines SUV für die größten Menschen ist. Angenehm ist in jedem Fall die aufrechte Sitzposition, der große Pluspunkt gegenüber dem normalen Kleinwagen 208. Im Fond bleibt bis ca. 1,75 m Körpergröße genügend Platz für die Beine, Kopfraum gibt es dagegen reichlich, auch wenn das Panorama-Dach verbaut ist. Letzteres kann man mit einer Sonnenblende verdecken, aber nicht öffnen.

Der Kofferraum ist seitlich etwas eingeschränkt, dafür kann man die Sitze umklappen und eine ebene Ladefläche erhalten, die durchaus überzeugt.

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Motoren

Alle Motoren bis auf den 1,2 l Benziner mit 82 PS verfügen über eine Start-Stopp-Funktion.

Unter den Benzinern gibt es nur den Dreizylinder mit 1,2-Liter Hubraum, jedoch mit unterschiedlichem Leistungsvermögen. Bei der Auswahl gibt es drei Leistungsstufen: 82 PS, 110 PS und 130 PS. Anzumerken ist, dass der schwächste Benziner ein Sauger ist und mit einem 5-Gang-Manuellgetriebe kommt. Beim 110 PS starken Motor hat man die Wahl zwischen dem 5-Gang-Manuellgetriebe und einem 6-Gang-Automatikgetriebe. Der leistungsstärkste Motor mit 130 PS ist nur als 6-Gang-Manuellschalter verfügbar. Beide stärkeren Benziner haben einen Turbo an Bord.

Die Vierzylinder-Dieselmotoren kommen mit einem 1,6-Liter-Hubraum. Der schwächere Diesel mit 99 PS kommt mit einem 5-Gang-Manuellgetriebe und der stärkere Diesel mit 120 PS mit einem 6-Gang-Manuellgetriebe. Der Verbrauch auf 100 Kilometern beträgt laut offizieller Angabe ca. 4,5 Liter, das sind 1,5 Liter weniger als bei den Benzinern. Auf unserer Fahrt erzielen wir gut 6,5 l Verbrauch für den Diesel.

Hier noch einmal in der Übersicht:
1,2-Liter Benziner (3-Zylinder)
Sauger 82 PS: 5-Gang manuell (beinhaltet nicht die Start-Stopp-Funktion)
Turbo 110 PS: 5-Gang manuell oder 6-Gang-Automatik
Turbo 130 PS: 6-Gang manuell (9,3 Sek. 0-100 km/h)

1,6-Liter Diesel (4-Zylinder)
99 PS: 5-Gang manuell
120 PS: 6-Gang manuell

Fahrverhalten

Wir testen den 120 PS Diesel, der von 0 auf 100 km/h knapp unter 10 Sekunden bleibt. Der Diesel ist gut vom Innenraum abgedichtet, man hört also kein allzu starkes Dieselnageln. Auch das 6-Gang-Getriebe fällt nicht groß auf, insgesamt ein gutes Zusammenspiel von Schaltung und Motor. Auch wenn wir keine Dieselfans sind, muss man sagen, dass die PSA-Diesel sehr genügsam im Verbrauch sind.

Das kleine GoKart-Lenkrad sorgt im Alltag für Fahrspaß, auch in einem SUV. Zudem erleichtert es das Rangieren innerhalb der Stadt. In einer Sackgasse wenden, obwohl man keinen Wendehammer hat? Kein Problem. Das Fahrwerk präsentiert sich neutral und weist keine allzu starke Wankneigung bei schnellen Kurven auf.

Neu hinzu kommt die Grip Control, die das Fahrverhalten an den jeweiligen Untergrund anpasst. Dabei kann man zwischen Standard, Schnee, Sand, Gelände und ESP off wählen. Damit täuscht Peugeot ein wenig darüber hinweg, dass der Allradantrieb fehlt. Die Kraft wird elektronisch zwischen den beiden Rädern verteilt, je nachdem, welches gerade mehr Traktion bietet. Doch ehrlich gesagt wird für ein kleines Stadt-SUV in der Regel auch kein Allrad-Antrieb benötigt, zumindest nicht auf dem europäischen Markt. In Indien und Brasilien gehen die kleinen Allrad-SUVs dagegen sehr gut, dort herrschen aber in einigen Regionen auch andere Geländeprofile vor.

Grundsätzlich hinterlässt der Peugeot 2008 bei uns einen positiven Fahreindruck, sehr geeignet und übersichtlich für den Stadtverkehr. Die Geräuschkulisse wird auch erst oberhalb von 120 km/h etwas zu laut.

Die Active City Brake, die bis 30 km/h Kollisionen im Zweifelsfall autonom verhindern kann (und bei schnelleren Geschwindigkeiten in der Härte reduzieren), ist optional erhältlich. Schade, dass sie nicht serienmäßig ist.

Abmessungen

Länge: 4,16 m
Breite: 1,74 m
Höhe: 1,56 m
Radstand: 2,54 m
Leergewicht: 1.210–1.335 kg

Fazit: Das Peugeot 2008 Facelift hat den kleinen SUV selbstbewusster gemacht, die neue Front steht dem Fahrzeug. Die GT-Line fügt optische Highlights hinzu, ohne gleich den Preis zu verdoppeln. Im Interieur finden wir dann eine hochwertige Kombination aus Textil und Kunstleder. Unique selling point bleibt grundsätzlich das Interieur, das deutlich emotionaler ist als bei den Konkurrenten. Die Platzausnutzung im Kofferraum könnte etwas besser sein. Ferner ist der Innenraum nicht der beste für große Leute. Insgesamt liefert der Peugeot 2008 auch angesichts des Preises ein gutes Paket, kein Wunder, dass das City-SUV zu den erfolgreichsten Peugeot-Modellen zählt.

Autogefühl: ***

Text: Autogefühl, Thomas Majchrzak
Fotos: Autogefühl, Michel Weigel

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