Suzuki Celerio Test Fahrbericht

Der Suzuki Celerio ist ein Kleinstwagen, der als so genanntes Weltauto gebaut wird, also weitgehend gleich für viele Erdteile. Wir haben uns angesehen, ob das auch für den deutschen Markt funktioniert. Von Thomas Majchrzak

Der Celerio wird in Indien für den indischen Markt produziert und in Thailand für den europäischen. Die Preisspanne für den Suzuki Celerio bewegt sich in Deutschland zwischen 9.700 und 11.500 Euro (nach Ausstattungsniveau), damit liegt er preislich ähnlich wie andere Fahrzeuge im Mini-Segment, jüngst hatten wir noch das Facelift des VW up! getestet und den Citroen C1.





Exterieur

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Die großen Scheinwerfer lassen den Suzuki Celerio in der Front etwas pummelig wirken. Dazu trägt auch die kurze Motorhaube bei. Scheinwerfer und Kühlergrill formen zusammen eine Einheit, die nach oben hin freundlich geschwungen ist. Seitlich sieht man, dass Suzuki möglichst viel Raum auf möglichst wenig Länge unterbringen wollte, die Dachlinie fällt kaum herab. Auch das Heck ist eher zeitlos denn kontemporär gestaltet. Auffällig sind die etwas herausgestellten Rückleuchten. Ab der Ausstattungslinie Comfort kommt der Suzuki Celerio mit Außenspiegeln in Wagenfarbe, Nebelscheinwerfern und 14-Zoll-Alufelgen, so wie auch auf unseren Fotos zu sehen.

Interieur

Das Cockpit ist übersichtlich und zweckmäßig gestaltet, wobei man sich eher fühlt wie in einem Auto vor einigen Jahren. Das große Rundinstrument für das Tempo sorgt für Klarheit beim Tacho, die angeschrägte Unterteilung des Armaturenbretts auf der Beifahrerseite für ein wenig Spannung. Die Sitze sind im zweifarbigen Stoff gehalten, mehr braucht man auch nicht. Klima & Co. bedient man noch ganz manuell, auch die Lüftungsauswahl erfolgt per Handwerk. Das ist gar nicht negativ, kann nämlich dann nicht so schnell kaputt gehen. Selbst in der Top-Ausstattung Comfort ist ein Navi nicht enthalten, es gibt aber ein Infotainment-System mit Navi im Zubehör-Katalog für fast 1.000 Euro. Im gezeigten Testwagen können wir aber trotzdem das Handy per Bluetooth verbinden, für Musikstreaming und Telefonie. Sechs Airbags bekommt man ab dem mittleren Ausstattungsniveau (ansonsten vier bei Basisniveau Basic).

Die weiteren Unterschiede der Ausstattungsvarianten:

Club (zusätzlich zu Basic)
– Klimaanlage
– Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung
– Radio mit Bluetooth-Freisprecheinrichtung und USB-Anschluss

Comfort (zusätzlich Club)
– Fensterheber hinten elektrisch
– Türinneninnenverkleidung vorn stoffbezogen
– Außenspiegel elektrisch verstellbar

Die große Stärke des Celerio ist die Platzausnutzung. So kann man als großer Mensch vorne problemlos sitzen, hinten klappt die Kopffreiheit selbst noch bei 1,90 m. Die Beine stoßen dann zwar an den Vordersitz, dieser hat keine harte Schale, so dass man trotzdem hineinpasst. Beim Kofferraum wirbt Suzuki damit, dass dieser mit 254 Litern zum größten im Segment zählt. In der Tat sieht man an den Innenseiten der Türen und auch am Kofferraum, dass Suzuki keinen Platz verschenkt. Umklappen kann man die Sitze leider nur von der Kabine aus, und zwar mit Schlaufen, die man ziehen muss.

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Motoren

Hier ist es ganz einfach: Es gibt einen 3-Zylinder 1.0 Liter Sauger-Benziner mit 68 PS, manuell zu schalten oder über ein automatisiertes Schaltgetriebe.

Lediglich bei der indischen Version ist auch ein Diesel erhältlich.

Fahrverhalten

In knapp 13 Sekunden geht es mit dem Frontantrieb von 0 auf 100 km/h, auf der Autobahn-Überholspur fühlt sich der Celerio also nicht gerade so wohl. In der Stadt ist der kleine Sauger dagegen durchaus ausreichend, möchte aber getreten werden. Auch das Kupplungspedal weist einen eher längeren Weg auf. Insgesamt ist der Motor aber die wirkliche Überraschung, denn der kleine Sauger ist große Klasse. Der Sound ist richtig gut und die harmonische Beschleunigung gefällt, auch oder gerade weil sie nicht so explosiv ausfällt. Und hat man einmal höhere Geschwindigkeiten erreicht, fühlt sich der Celerio keineswegs unangenehm an. Offiziell soll der Motor nur knapp 4 Liter / 100 km verbrauchen, in der Eco+ Variante wird dazu auch noch die Einspritzung anders geregelt, dazu kommt eine Stopp/Start-Automatik und eine Tieferlegung um 10 mm, um den Windwiderstand zu optimieren. Effektiv erzielen wir einen Testverbrauch von 5,4 l / 100 km, ein gutes Ergebnis.

Abmessungen

Länge: 3,60 m
Breite: 1,60 m
Höhe: 1,54 m
Radstand: 2,42 m
Gewicht: 880 kg
Wendekreis: 9,4 m
Kofferraumvolumen: 254 bis 726 l (Lehne umgeklappt)

Fazit: Der Suzuki Celerio zählt zu den günstigsten Neuwagen auf dem Markt. Die Platzausnutzung ist sehr gut, so hat man auf wenig Länge maximalen Stauraum. Gestaltung und Verarbeitung sind lediglich in den Bereich „zweckmäßig“ einzuordnen und gegen Konkurrenten wie VW up! und Citroen C1 fehlt dem Suzuki Celerio ein wenig der Lifestyle. Ein sehr nüchternes und konservatives Fahrzeug, dessen Highlight der kleine Sauger-Motor ist. Dieser punktet mit gutem Sound, harmonischem Fahrverhalten und einer guten Langlebigkeit.

Autogefühl: **

Text & Fotos: Autogefühl, Thomas Majchrzak

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