Premiere: Seat Leon Facelift Änderungen 2017

Der Seat Leon ist die wichtigste Modellreihe der Spanier und erhält nun ein Facelift für seine dritte Generation. Was sich zum Einführungsmodell verändert hat und an wen sich das Fahrzeug richtet, zeigt unser Bericht. Das Seat Leon Facelift für das Modelljahr 2017. Von Michel Weigel & Thomas Blachetzki

Wie schon in der zweiten Generation, erhält der Seat Leon III ein Facelift vier Jahre nach seinem Verkaufsstart. Und bleibt der Leon seinen regulären Produktlebenszyklen treu, so müsste 2019 die vierte Generation präsentiert werden. Doch da bis dorthin noch viel Zeit ist, fokussieren wir uns lieber auf die gegenwärtige Situation.

Der Seat Leon ist das meistverkaufte Modell der Spanier und wurde in den letzten beiden Kalenderjahren allein in Deutschland über 80.000 Mal zugelassen. Schaut man nur auf 2015, so befindet er sich auf Platz vier im bundesweiten Ranking der Kompaktklasse. Er liegt hinter dem Opel Astra (Platz 3), dem Skoda Octavia (Platz 2) und natürlich dem VW Golf (Platz 1), der ehrlicherweise außer Reichweite erscheint.

Auch das Facelift ist in den gewohnten Ausstattungslinien Leon, Reference, Style und FR erhältlich. Neu ist die Linie XCELLENCE, die man bereits aus dem neuen Ateca kennt. Dazu ist der Spanier in der Drei- und Fünf-Tür-Version als SC (Sport Coupé) und in der Kombi-Variante als ST (Sports Tourer) erhältlich.




Exterieur

seat-leon_1

seat-leon_2

seat-leon_4

seat-leon_3

seat-leon_23

seat-leon_20

seat-leon_24

Seat typisch ist die Designführung ziemlich sportlich gehalten. Am besten erkennt man dies an den kantigen Frontleuchten. Ebenfalls unterstreichen die relativ großen Lufteinlässe diesen Eindruck. Auch im Seitenprofil zeigt der Leon durch die beiden Designlinien eine gewisse sportliche Spannung. In der Drei- und Fünftürer-Variante beträgt die Länge 4,26 Meter, als Kombi 4,54 Meter. Der Kombi kommt dazu mit einer Dachreling, welche das Fahrzeug eleganter erscheinen lässt, als die Standardversion. Im Gegensatz zu den Frontleuchten sind die Rückleuchten etwas weniger dramatisch. Seat hat nun auch die letzten verbleibenden Glühlampen durch LEDs ersetzt, so dass nun auch die hinteren Blinker und die vorderen Nebelscheinwerfer im aktuellen Trend daher kommen.

Unterm Strich wirkt das Exterieur ein wenig schärfer und kantiger als beim Einführungsmodell. Nichtsdestotrotz sind die Veränderungen zunächst so geringfügig, dass man erst auf den zweiten Blick die Unterschiede erkennt. Das ist nicht schlimm, denn auch der Entwurf von 2012 wirkte immer noch so modern, dass nicht die Notwendigkeit bestand, das Design komplett über den Haufen zu werfen und übermäßig viel zu ändern. Drei neue Außen-Farben, zwei neue Alufelgen-Designs und modifizierte Stoßfänger vorne und hinten. Dazu noch ein breiterer Kühler-Grill in, je nach Ausstattungslinie, verschiedenen Ausführungen.

Interieur

seat-leon_36

seat-leon_29

seat-leon_34

seat-leon_32

seat-leon_31

seat-leon_30

Im Interieur kommen die Sitze optional u.a. in der sehr zu empfehlenden Alcantara-Variante. Außen gibt es Kunstleder, innen dann Alcantara. Das ist die optimale Mischung. Ebenfalls gegen Aufpreis gibt es auch eine Lederausstattung, die aber keinen Mehrkomfort bietet und auf den Sitzmittelbahnen tatsächlich auch echtes Leder verwendet. Das Sportlenkrad liegt gut in der Hand und macht auch optisch etwas her. In der FR-Version nunmehr auch unten abgeflacht. Zudem wurde der Handbremsgriff nun durch eine elektrische Parkbremse ersetzt.

Serienmäßig ist der Infotainment-Bildschirm 5,8 Zoll groß, mit dem Facelift kann er bis auf 8 Zoll vergrößert werden. Dazu sind optional Apple CarPlay und Android Auto erhältlich. Außerdem kann man sein Smartphone nun induktiv laden, vorausgesetzt das Handy unterstützt diese Funktion. Ende nächsten Jahres soll gegen Aufpreis auf Wunsch auch ein volldigitales Cockpit die klassischen Rundinstrumente ersetzen.

Neu im Leon ist die Ausstattungslinie XCELLENCE, die man bereits aus dem Seat Ateca kennt. Sie beinhaltet exklusive Stoffsitze, die optional mit Tierhaut oder Alcantara ausgestattet werden können. Dazu gibt es Zierelemente, eine LED-Ambiente-Beleuchtung in den Türenverkleidungen, bei der man die Farben verstellen kann, Keyless Entry und XCELLENCE-Türeinstiegsleisten. Im Exterieur sind die Fenster nun mit Chrom umrahmt.

In allen Versionen hat Seat beim Leon nun mit umfangreichen Geräuschdämmungen den Lärmpegel gesenkt.

Der FR und XCELLENCE werden jeweils zum gleichen Preis erhältlich sein. Dabei richtet sich Ersterer an Kunden, die lieber sportlicher fahren wollen und Letzterer soll die „Komfort-Kunden“ gewinnen. Des Weiteren gibt es noch die Ausstattungslinien Leon, Reference und Style. Zukünftig wird es das Facelift auch als Cupra, also der Top-Sportversion, geben.

Ingesamt soll das Preisniveau nicht angehoben werden, so dass sich für den Leon-Käufer ein Preisvorteil von 300 – 400 Euro ergeben soll.

Wenn man schon von Anspielungen zum neuen Ateca spricht, so wurden auch Assistenzsysteme aus dem SUV übernommen. Darunter der Stauassistent, welcher bis 60 km/h aktiv ist. Außerdem sind ein Spurhalte-Assistent und die Active Cruise Control (ACC) optional erhältlich. Die City-Notbremsfunktion zählt leider erst ab dem Style zur Serienausstattung, hier sollte Seat nachfeilen und diese immer inkludieren, da sie in unseren Augen zu den wichtigsten Sicherheits-Systemen zählt. Weitere optionale Features sind eine Verkehrszeichenerkennung, sowie Fernlicht- und Park-Assistent. Die „Birdview-Kamera“ aus dem Ateca bleibt dem Leon allerdings verwehrt.

Motoren

Benziner:

1.0 TSI, 115 PS, 4,4 l/100 km
1.2 TSI, 86 oder 110 PS, 5,3 l/100 km
1.4 TSI, 125 oder 150 PS, 5,4 l/100 km
1.8 TSI, 180 PS, 6,0 l/100 km

Diesel:

1.6 TDI, 115 PS, 4,2 l/100 km
2.0 TDI, 150 oder 184 PS, 4,6 l/100 km

Das DSG ist optional für alle Motorisierungen erhältlich. Außerdem sind nahezu alle Motoren mit einer Start & Stopp-Funktion ausgestattet. Da die Verbrauchswerte Werksangaben sind, sollte man um einen realistischen Wert zu erhalten, ein bis zwei Liter addieren.

Abmessungen

Länge: 4,26 – 4,54 m
Breite: 1,82 m
Höhe: 1,45 – 1,46 m
Radstand: 2,64 m

Text: Autogefühl, Michel Weigel & Thomas Blachetzki
Fotos: Autogefühl, Thomas Blachetzki