Mittlerweile gibt es vielen Ländern gesetzliche Regelungen, aber immer noch fragen sich einige Autofahrer, warum Winterreifen sinnvoll sind. Wieso sind sie so wichtig? Anzeige
Kürzerer Bremsweg, bessere Beschleunigung, stabilere Kurvenfahrt: Winterreifen können bei Kälte, Schnee und Eis einfach alles besser. Deshalb sind sie auch in vielen EU-Ländern vorgeschrieben. Denn schon bei Temperaturen unter zehn Grad Celsius spielen die Spezialisten für die kalte Jahreszeit ihre Trümpfe aus. Diese Werte werden in Deutschland, so Langzeit-Klimaauswertungen der Universität Karlsruhe, durchschnittlich an rund 185 Tagen im Jahr erreicht. Das heißt, an sechs Monaten im Jahr herrscht ein erhöhtes Unfallrisiko.
Nun ist es so, dass manche Winterreifen in den letzten Jahren auf Nässe nicht besonders gut abgeschnitten haben. Das liegt daran, dass die härtere Reifenmischung grundsätzlich auf Eis und Schnee sehr gut funktioniert, aber nicht unbedingt besser auf Nässe funktioniert. In den europäischen Wintern kommt es, abgesehen von hoch gelegenen Regionen, allerdings meist zu mehr kalten Tagen mit Regen als mit Schnee. Daher hat Michelin beim Alpin 5 Winterreifen nochmals die Eigenschaften bei Nässe speziell weiterentwickelt.. Dabei bedient man sich einerseits hochmoderner Polymere, andererseits auch bewährter Stoffe aus der Natur. Sonnenblumenöl in der Laufflächengummimischung verbessert beispielsweise die Haftung bei niedrigen Temperaturen.
Bei der Winterreifenkonstruktion müssen die Reifenhersteller mehrere Zielkonflikte lösen. Je langlebiger der Reifen ist, desto weniger Haftung hat er auf nasser und trockener Fahrbahn. Ein langlebiger Reifen ist häufig auch wenig energieeffizient. Sehr gute Haftung auf Schnee und Glatteis heißt in der Regel Probleme auf nassem Belag. Winterreifen sind offensichtlich eine Wissenschaft für sich. Obwohl den meisten Autofahrern diese Fakten unbekannt sein dürften, tun drei Viertel aller Fahrer bisher das Richtige – sie setzen bei Winterreifen auf die Produkte von Premium-Herstellern oder Reifen des mittleren Preissegments, die gute Kompromisse bei den genannten Zielkonflikten schaffen.
Nur Winterreifen verfügen über spezielle, kältetaugliche Gummimischungen mit einem hohen Silica- oder Naturkautschuk-Anteil, der den Reifen auch bei tiefen Temperaturen geschmeidig hält. Je weicher das Gummi, desto besser verzahnt es sich mit der Straßenoberfläche. Die Folge: mehr Grip beim Bremsen, Beschleunigen und Kurvenfahren. Sommerreifen dagegen verhärten bei Kälte, wodurch die Fahrbahnhaftung schlechter wird. Auch modernste Fahrerassistenzsysteme sind dann machtlos.
Als Premium-Anbieter von Reifen hat sich Michelin darauf spezialisiert, auch passende Winterreifen für SUV und Sportwagen anzubieten. Denn die sind ansonsten nämlich gar nicht so einfach zu finden. Dabei ist es gerade bei Sportwagen wichtig, dass zu gegebener Jahreszeit Winterreifen aufgezogen werden, weil die geballte Kraft auch kontrolliert werden möchte.
Und noch mal zur Erinnerung die Regelung in Deutschland: Seit dem 4. Dezember 2010 sind hierzulande M+S-Reifen bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte Pflicht. Wer unter den genannten winterlichen Straßenbedingungen mit Sommerreifen unterwegs ist, muss mit 60 Euro Bußgeld und einem Punkt in Flensburg rechnen. Behindert er den Straßenverkehr durch die falsche Bereifung, werden 80 Euro fällig. Wer den Verkehr gefährdet, zahlt 100 Euro, wer einen Unfall verursacht, sogar 120 Euro. Ist zudem die gesetzliche Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern unterschritten, drohen drei weitere Punkte und 50 Euro Bußgeld.
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