Cupra Ateca Limited Edition Fahrbericht

Für den 300 PS starken Cupra Ateca gibt es nun eine Sonderauflage, die Cupra Ateca Limited Edition. Wir haben dieses Sonderstück unter die Lupe genommen. Von Thomas Majchrzak

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Während der Seat Ateca bei gut 20.000 Euro beginnt mit einem 1.0 TSI mit 115 PS und nackter „Reference“ Ausstattung, kann man einen 2.0 TSI mit 190 PS, Allrad und DSG auf gut 35.000 Euro bringen. Darüber noch mit gut 43.000 Euro siedelt sich der Cupra Ateca an, der mit einer 300-PS-Motorisierung sowie Vollausstattung kommt. Mit den wenigen verbleibenden Optionen kann man den Cupra Ateca auf gut 50.000 Euro schrauben.





Exterieur

Serienmäßig für den Cupra Ateca gibt es die Haupt-Scheinwerfer in LED-Technologie. Der Kühlergrill ist beim Cupra Ateca in Hochglanz-Schwarz mit Wabenstruktur gehalten. Dazu kommt der große Cupra-Schriftzug am unteren Spoiler, angelehnt an die großen quattro-Schriftzüge der Audi Sport-Modelle. Seitlich spielen die Designer mit Licht und Schatten, haben tiefe Einkerbungen oberhalb der Türgriffe anfertigen lassen. Hier ist am Cupra Ateca besonders, dass die Radhäuser in Wagenfarbe lackiert sind. Ferner kommt der Cupra Ateca direkt mit exklusiven 19-Zoll-Felgen in Silber oder der für Cupra charakteristischen Kupfer-Farbe. Der Cupra Ateca Limited Edition kommt dagegen direkt mit diamantgeschnittenen 20″-Leichtmetallrädern in Kupfer und 18″-Brembo-Bremsen, die auch gelocht sind (optional für normalen Cupra Ateca). Letztere haben noch eine bessere Performance, wenn man sie lange und intensiv richtig benutzt, etwa auf der Rennstrecke. Für den normalen Alltag reichen auch die normal größeren Bremsscheiben – zumal diese dann auch noch die Flexibilität lassen, im Winter mit kleineren Winterrädern zu fahren. Die Brembo-Bremsscheiben benötigen immer mindestens 19-Zoll-Felgen. Am Heck sind die Leuchten horizontal weit gezogen und bilden ebenfalls eine interessante Licht-Spange. Der Cupra Ateca darf aus vier Auspuffrohren hinausblasen – allerdings bereits mit Otto-Partikelfilter. Die Limited Edition ist exklusiv auch mit einer Abgasanlage von Akrapovic zu haben, die dabei allerdings noch 3.750 Euro extra kostet. Viele Details wie Dachreling, Scheibenrahmen und Frontkühlergrill sind beim Cupra Ateca in Hochglanz-Schwarz gestaltet. Die Limited Edition weist ferner schon außen echte Carbonfaser-Elemente auf, dazu zählen Außenspiegel und Dachkanten-Spoiler.

Interieur

Der Cupra Ateca kommt mit Sportsitzen mit Alcantara an den Innenseiten der Türen und auf den Sitzen, dazu kommen graue Kontrastnähte. Stoff mit Carbonfaser-Optik setzt weitere Akzente. Optional oder Serie für die Limited Edition stehen Schalensitze mit integrierten Kopfstützen zur Verfügung (hier gezeigt), ebenfalls mit Alcantara – in der Limited Edition mit blauem Alcantara. Diese Schalen-Sitze bieten mehr Seitenhalt, sind für so sportliche Sitze sehr bequem und bringen einen noch aggressiveren Look. Die Basis-Sportsitze bieten unser Meinung nach allerdings etwas mehr Komfort im Alltag, wobei dies auch von der individuellen Körperform abhängt. Und ein weiterer kleiner Nachteil der Performance-Sitze: Sie führen zu etwas weniger Beinfreiheit im Fond, wobei auch dann noch genügend Platz für größere Erwachsene bleibt. Beim Cupra Ateca kommen ferner überall Cupra-Schriftzüge und -Logos in Kupferfarbe zum Einsatz. Die Cupra Ateca Limited Edition hat ferner auch im Interieur echte Carbonfaser-Inlets, so sind die kompletten Zierleisten im Cockpit mit Kohlefaser bestückt.

Das Infotainment-System funktioniert grundsätzlich via Touch, wobei einige Knöpfe direkt zu bestimmten Menüs führen. Im Cupra Ateca kommt direkt das 8-Zoll-Infotainmentsystem, auch die 360-Grad-Rundumkamera ist inkludiert. Die Reaktionszeiten sind kurz, eine Navi-Adresse ist fix eingetippt. Die gesamte Bedienung ist aufgeräumt und intuitiv. Der Ateca bietet optional die Möglichkeit, sein Smartphone mittels Wireless Charging aufzuladen. Dazu legt man das Handy einfach in das dafür vorgesehene Fach. Das Mobiltelefon wird entweder via Bluetooth oder via Apple CarPlay/Android Auto gekoppelt. Angenehm: Man kann auch im CarPlay-Modus jederzeit auf das Auto-interne Navi-System umstellen.

Der Cupra Ateca kommt ferner serienmäßig mit den 10,25″ großen digitalen Instrumenten. Hier ist man flexibler, weil man z.B. auch die Navi-Karte dort anzeigen lassen kann, während man eine Route eingestellt hat. Es gibt verschiedene Ansichten, gerade für die Anzeige der Karte. So kann man diese auch bildfüllend auf die Instrumente legen, sehr hilfreich bei der Navigation.

Die Sitzposition ist SUV-gemäß aufrecht und komfortabel. Selbst große Menschen haben viel Platz – und eine gute Übersicht zu allen Seiten. Obwohl der Ateca 12 cm kürzer ist als der größere Bruder VW Tiguan, bleibt massig Platz im Fond. Auch mit 1,90 m hat man weder Probleme bei Knie- oder Kopffreiheit. Der Unterschied liegt eher im Kofferraum, dieser ist beim Tiguan etwas länger, aber auch nicht viel. Das Kofferraumvolumen im Ateca beträgt 510 Liter bis 1.605 Liter bei umgelegter Rückbank. Im Seat & Cupra Ateca ist die Rückbank fixiert und nicht der Länge nach verschiebbar.

Im Kofferraum kann man ein praktisches Netz installieren. Des Weiteren kann man den Kofferraum auch mit Hilfe eines Fuß-Kicks öffnen, indem man ihn vor den Sensor hält. Last but not least steht eine elektrisch ausklappbare Anhängerkupplung zur Verfügung. Je nach Motorisierung kommt man im Ateca auf gebremste Anhängelasten von 1.300 bis 2.100 kg.

Motoren

Cupra Ateca
2.0 TSI
7-Gang DSG und Allrad
300 PS, 400 NM
Dieser Motor kommt direkt mit einem Otto-Partikelfilter.
Jetzt auch 4,9 Sek. wie beim Leon Cupra ST 0-100 km/h, weil das Drehmoment bei der Launch Control angepasst wurde (Bislang 5,2 Sek.)

Fahrverhalten

Der Cupra Ateca kommt direkt mit dem adaptiven Fahrwerk DCC (Dynamic Chassis Control), das für eine gute Mischung aus Sportlichkeit und Komfort sorgt. Die kompakten Abmessungen helfen dabei, in der Stadt einen kühlen Kopf zu bewahren. Die Lenkung ist angenehm direkt und benötigt nicht viel Kraftaufwand, ohne dabei unnatürlich zu wirken. Mit seinen 300 PS und 400 NM Drehmoment hat man im Cupra Ateca Leistungsreserven satt – gerade im Cupra-Modus, der die Gänge höher ausdreht und später hochschaltet. Wahlweise kann man auch die Schaltpaddles am Lenkrad bedienen, um hoch- oder runterzuschalten. Der Sound wird nicht wie beim Leon durch einen Soundaktuator im Innenraum verstärkt, der Cupra Ateca produziert nur den Sound, den er tatsächlich erzeugt. Allerdings kommt im Sport- und Cupra-Modus (die beiden Modi ähneln sich, der Cupra-Modus ist noch einen Tacken sportlicher) der lautere Auspuffsound hinzu, der durch eine zusätzliche Kraftstoff-Einspritzung erzeugt wird, die die Klappe im Auspuff zum Tanzen bringt. Das erzeugt dann ein Blubbern. Schaltet man den Motor aus, bleibt der Ateca zwar im Cupra-Modus, auch wenn man den Motor wieder neu anstellt. Der Auspuff-Sound wird allerdings beim Neustart deaktiviert, weil dieser auch für mehr Wärme im gesamten System sorgt, was nicht unbedingt dauerhaft gewünscht ist. Daher will Cupra, dass man den Modus noch mal neu anwählt, damit man sich wirklich sicher ist, dass man den lauteren Sound wieder haben möchte. Der Akrapovic-Auspuff in der Limited Edition grollt noch mal deutlich mehr als der normale Sportauspuff.

Das Allrad-System funktioniert wie von anderen Seat-Fahrzeugen gewohnt nach dem System „vorne plus hinten“, grundsätzlich erfolgt die Kraftübertragung also auf die Vorderräder, bei Schlupf wird mehr Kraft auf die Hinterräder übertragen. In Verbindung mit dem Allradantrieb erscheint dann auch eine Offroad-Modus-Taste im Drive-Selector, der die Bergabfahrhilfe aktiviert und auch die Kennlinien für die Kraftverteilung zwischen den Achsen ändert. Beim Cupra Ateca wird natürlich sehr häufig auch Kraft auf die Hinterräder übertragen, weil die geballte Kraft sonst die Vorderräder nur durchdrehen lassen würde. So merkt man im Cupra Ateca weder eine besonders große Frontantriebs-Lastigkeit noch ein Untersteuern. Insgesamt gibt sich der Cupra Ateca sehr ausgeglichen im Fahrverhalten, fährt sich trotz seiner SUV-Eigenschaft wirklich ähnlich wie ein Golf R oder ein Leon Cupra. Erstaunlich agil, aber trotzdem mit einer noch angenehm aufrechten Sitzposition.

Denn wenn man den Cupra Ateca im Comfort-Modus fährt, kann man auch durchatmen und das Kompakt-SUV als normales Alltagsfahrzeug einsetzen. Allerdings bleibt auch dabei der Verbrauch recht hoch, mit 9 l / 100 km muss man rechnen.

An Assistenzsystemen sind eine Einparkhilfe sowie ein Toter-Winkel-Warner verfügbar, der den Fahrer vor Fahrzeugen oder Personen im Totenwinkel warnt. Darüber hinaus sind ACC-Funktion (adaptiver Tempomat) mit Stauassistent und Abbiegelicht-Funktion der Nebelscheinwerfer erhältlich. Alle Ateca Modelle werden automatisch mit Front Assist ausgeliefert, darin ist unter anderem die automatische Notbremsung enthalten. Dazu kommt die Geschwindigkeitsregelanlage und eine Rückfahrkamera.

Abmessungen

Länge: 4,36 m
Breite: 1,84 m
Höhe: 1,61 m
Radstand: 2,64 m

Fazit: Der Cupra Ateca stellt eine kompakte sportliche SUV-Sperrspitze dar: Dynamisch außen, hochwertig und sportlich innen und dazu ein Übermaß an Kraft. Günstig ist der Cupra Ateca natürlich nicht, wenn man Seat-Produkte zum Vergleich zieht. Andererseits sind z.B. ähnlich große Performance SUVs deutlich teurer. Der Cupra Ateca ist erstaunlich agil, behält aber als SUV den Mehr-Komfort und die Alltagstauglichkeit. Ein echter Familien-Renner bzw. ein Alleskönner. Als Limited Edition bekommt er noch mal eine etwas exklusivere Note.

Autogefühl: *****

Text: Autogefühl, Thomas Majchrzak
Fotos & Video: Autogefühl, Jonas Bomba