Cupra Formentor Fahrbericht 310 PS AWD

Der Cupra Formentor ist das erste Auto, das direkt und ausschließlich für die Marke Cupra entwickelt wurde. Es ist ein kompaktes SUV Coupé auf Basis der neuen Plattform von Seat Leon und Skoda Octavia, teilt sich auch den Radstand, und kommt Cupra-gemäß nur mit kräftigen Motoren. Von Thomas Majchrzak

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Exterieur

In der Front zeigt der Cupra Formentor den neuen Cupra-Style, mit einem Kühlergrill, der schmal und in die Waagerechte gezogen ist. Kupferfarbene Akzente sind wie stets bei der Marke im Fokus. Charakteristisch sind die schmalen Fensterflächen, das Coupé-Design am Heckfenster und die daraus resultierenden breiten Schultern. Mit der Länge von 4,45 m befindet sich der Cupra Formentor zwischen Leon 5-Türer und Leon ST. Der Cupra Formentor kommt serienmäßig mit 19-Zoll-Felgen und 18-Zoll-Brembo-Bremsen. Am Heck läuft das Leuchtenband über die gesamte Fahrzeugbreite.

Neben den vier Soft- und Metallic-Lackierungen (Urban Silber, Midnight Schwarz, Magnetic Tech oder Candy Weiß) ist der Cupra Formentor auch in drei Sonderfarben (Graphene Grau, Dark Camouflage und Desire Rot) sowie in zwei matten Farboptionen (Petrol Blau Matt und Magnetic Tech Matt) erhältlich. Unsere Fotos hier zeigen Magnetic Tech Matt (Grau).

Interieur

Das Interieur ist durchweg digitalisiert, links kommt das Digital Cockpit, rechts/zentral ein neues 12-Zoll-Infotainmentsystem. Serienmäßig kommen Apple CarPlay (wireless) und Android Auto. Die Software-Oberfläche ist allerdings zum Teil wenig intuitiv. Die Temperatur wählt man per Touch-Slider aus, nicht praktisch während des Fahrens. Ambiente-Beleuchtung bringt noch mehr Emotionen in das Interieur, das wiederum mit kupferfarbenen Akzenten wartet. Interessante Lösungen gibt es z.B. am Armaturenbrett, das aufgeschäumt ist und mit einer speziellen Oberfläche leicht zu glänzen scheint. Schalen-Sportsitze mit integrierten Kopfstützen sind Standard, serienmäßig kommen sie mit Alcantara-Mittelbezug. Am Cupra-Lenkrad kann man den Fahrmodus direkt auswählen, indem man den Knopf zwei Sekunden hält. Platz gibt es auf allen Plätzen reichlich, man kann den Cupra Formentor sogar mit fünf großen Erwachsenen fahren. Das liegt daran, dass der Cupra Formentor den längeren Radstand der Plattform aufweist, der mit Golf Variant und Skoda Octavia identisch ist. Der Kofferraum fasst maximal 450 l, damit mehr als der Leon 5-Türer aber weniger als ein Seat Ateca. Hat man das Allrad-Modell, liegt das Fassungsvermögen bei 420 l, beim Plugin-Hybrid bei 345 l.

Motoren

Benziner
1.5 l 4-Zylinder mit 150 PS Handschaltung oder DSG, Frontantrieb
2,0 l 4-Zylinder mit 190 PS (7-DSG), Allrad
2,0 l 4-Zylinder mit 310 PS (7-DSG), Allrad
44.000 Euro

Plugin-Hybrid
1.4 l 4-Zylinder + Elektro mit 204 oder 245 PS – 13 kWh Batterie, Frontantrieb
Rein elektrisch bis 130 km/h, 50 km elektrische Reichweite offiziell

Diesel
2.0 l 4-Zylinder mit 150 PS, Handschaltung oder DSG, Frontantrieb

Fahrverhalten

Der Cupra Formentor hat denselben Radstand wie Leon und Octavia, ist aber als Cupra straffer abgestimmt. Insofern ergibt sich trotz des längeren Radstands ein schön sportliches Fahrverhalten. Das adaptive Fahrwerk DCC ist serienmäßig. Somit ergibt sich auch trotz der großen 19-Zoll-Felgen eine gute Mischung aus Sportlichkeit und Komfort. Die Lenkung ist angenehm direkt und benötigt nicht viel Kraftaufwand, ohne dabei unnatürlich zu wirken. Mit seinen 310 PS hat man im Cupra Formentor Leistungsreserven satt – gerade im Cupra-Modus, der die Gänge höher ausdreht und später hochschaltet. Im Formentor kann man den Cupra-Modus praktisch direkt am Lenkrad aktivieren. Das Allrad-System im 2.0 TSI funktioniert wie von anderen Cupra- und Seat-Fahrzeugen gewohnt nach dem System „vorne plus hinten“, grundsätzlich erfolgt die Kraftübertragung also auf die Vorderräder, bei Schlupf wird mehr Kraft auf die Hinterräder übertragen. Beim Cupra Formentor mit der Top-Motorisierung wird sehr häufig auch Kraft auf die Hinterräder übertragen, weil die geballte Kraft sonst die Vorderräder nur durchdrehen lassen würde. So merkt man in diesem Formentor weder eine besonders große Frontantriebs-Lastigkeit noch ein Untersteuern. Wenn man den Cupra Formentor im Comfort-Modus fährt, kann man auch durchatmen und den Crossover als gut taugliches Alltagsfahrzeug einsetzen. Der Verbrauch bei der 310 PS Variante ist aber nicht der niedrigste, mit 9 l / 100 km muss man schon rechnen.

Abmessungen

Länge: 4,45 m
Radstand: 2,68 m
Breite: 1,84 m
Höhe: 1,51 m

Fazit: Der neue Cupra Formentor bringt eine Eigenständigkeit für die Marke, passt als sportliches SUV-Coupé bzw. Crossover in eine Lücke und vermittelt zwischen Hot Hatch und SUV. Das Styling ist sportlich-dynamisch, die Verarbeitung sehr gut und beim Platzangebot muss man keinen Kompromiss eingehen. Im Fahrverhalten gibt sich der Formentor sportlich, aber ausgeglichen.

Autogefühl: *****

Text: Autogefühl, Thomas Majchrzak
Fotos & Video: Autogefühl, Jonas Bomba