Opel Monza Concept – Neue Sportlichkeit mit legendärem Namen

Opel-Vorstandsvorsitzender Dr. Karl Thomas Neumann mit dem Opel Monza Concept, Foto: Opel

Monza – das ist nicht nur der Name einer der legendärsten Rennstrecken der Welt, sondern auch die Bezeichnung eines zwischen 1978 und 1986 gebauten Opel-. Auf den gleichen Namen tauft Opel nun seine Studie für die kommende IAA. Von Thomas Imhof

Als dreitüriges Kombi-Coupé auf Basis der Limousine Senator A bot der alte Monza neben einer großen Heckklappe den Reiz sahniger Sechszylinder-Reihenmotoren. Nach einem großen Facelift im Jahr 1982 gab es ihn auch mit nur vier Brennräumen. Doch der ab August 1983 GSE mit 180 PS starkem 3,0-Liter-Einspritzer mit auf 156 PS zurechtgestutzt wurde. Ein Verkaufshit war der Monza trotz seiner durchaus zukunftsweisenden Konzeption dennoch nicht: In acht Jahren nur 42.812 Exemplare vom Band liefen. So erreichte das Coupé mit dem Autodromo-Touch auch nicht den Kultstatus eines Opel GT oder Manta A – ein Klassiker im Oldie-Stall der Rüsselsheimer ist es aber allemal.

Grund genug offenbar auch für die im Zuge des Projekts „IAA 2013-Studie“ (hier Artikel zur Präsentation in Frankfurt) den Namen neu zu beleben. Im Stil einer scheibenweisen Salami-PR-Taktik veröffentlicht wird jedoch für Erste nur ein Bild-Motiv. Es zeigt eine ziemlich aggressiv und zerklüftet geformte Frontpartie, mit dem seit vier Monaten amtierenden neuen Opel-Chef Karl-Thomas Neumann in stolzer Pose davor. „Wir haben einen klaren Plan und eine klare Strategie für Opel: DRIVE!2022. Sie umfasst vielfältige Aspekte und Themengebiete – und was die Zukunft unserer Modelle betrifft, bündeln wir alle diese Ziele im Opel Monza Concept“, sagt der Ex-VW-Spitzenmanager. „Er ist unsere Vision der Opel-Zukunft und steht für die Grundwerte von Opel – deutsche Ingenieurskunst und Präzision, fesselndes Design und alltagstaugliche Innovationen. Der Studie wird die nächste Generation von Opel-Modellen nachhaltig beeinflussen.“

Opel-Vorstandsvorsitzender Dr. Karl Thomas Neumann mit dem Opel Monza Concept, Foto: Opel
Opel-Vorstandsvorsitzender Dr. Karl Thomas Neumann mit dem Opel Monza Concept, Foto: Opel

Die Themen „Effizienz“ und „Konnektivität“ würden ganz oben auf der Prioritätenliste stehen, heißt es weiter aus Rüsselsheim. Dies zeigten die Architektur, die verwendeten Materialien, die Aerodynamik und das Antriebskonzept der Studie deutlich. Eher eine Evolution denn Revolution soll dagegen die Designsprache erfahren. Skulpturale Formgebung und deutsche Präzision seien auch weiterhin die primären Stilvorgaben, die Autos sollen laut Neumann weniger reine Muskelkraft denn athletische Leichtigkeit vermitteln. Zumindest die Fahrzeugfront der Monza Studie kommt dann aber doch recht martialisch daher: Großes Kühlermaul, riesige Lüftungsschächte an den Seiten, dafür aber schlitzförmige Scheinwerfer, wie sie dank neuer Lichttechniken (LED) aktuell wieder im Kommen sind. Die für Opel typische Bügelfalte in der Motorhaube erscheint dreidimensionaler und damit prominenter, die Chromspange mit Opel-Blitz im Kühlergrill läuft mit kräftigem Flügelschlag nach oben aus. Selbstbewusst soll der Opel von morgen wirken – Understatement sieht in der Tat anders aus.

Wie beim historischen soll auch beim Zukunfts-Monza Sportlichkeit mit Funktionalität einhergehen. Sprich: Elegant-dynamisches Styling schließt funktionale Lösungen nicht aus. Ob auch der neue Monza ein Fließheck mit dritter Tür bekommen hat, können wir aber ebenso nur vermuten. Ebenso wie die Hoffnung auf einen cleveren Hybrid- oder sogar weiterentwickelten Elektroantrieb à la Ampera. Zwei Charaktermerkmale verbinden beide Monzas laut Opel aber definitiv: Große Glasflächen und eine niedrige Gürtellinie. Zusätzlich sucht Opel auch im Innenraum einen Brückenschlag, speziell bei der Instrumentierung. Der Original-Monza war seinerzeit das erste Auto auf dem Markt mit einem digitalen Display. Es wanderte – in etwas kleinerem Format – später auch in den Kadett GSi und war unter Autofans halb spöttisch, halb liebevoll als „Mäusekino“ bekannt. Der Opel Monza Concept soll nun auch an dieser Schnittstelle neu ansetzen. „Mit bahnbrechenden Technologien in Sachen Infotainment und Connectivity zeigt er, wie Opel-Fahrzeuge der nächsten Generation ihren Beitrag zu einer harmonischen, vernetzten Gesellschaft leisten“, heißt es vollmundig im offiziellen Pressetext.

Opel-Vorstandsvorsitzender Dr. Karl Thomas Neumann mit dem Opel Monza Concept, Foto: Opel
Opel-Vorstandsvorsitzender Dr. Karl Thomas Neumann mit dem Opel Monza Concept, Foto: Opel

Opel-Vorstandsboss Neumann setzt zum Schluss noch einen drauf: „Mit dem Opel Monza Concept machen wir unsere automobile Zukunft schon heute greifbar. Das Karosseriedesign und die Proportionen sind nur der sichtbare Ausdruck der Substanz, die Sie unter dem Karosseriekleid erwarten dürfen.“ Mitte August will Opel alle Details seiner neuen IAA-Studie verraten – und dazu auch aussagekräftigere Fotos liefern.

Text: Autogefühl, Thomas Imhof
Fotos: Opel

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