Eines der Kultautos der 60er und 70er war der Volkswagen Transporter oder „Bulli“, wie man ihn liebevoll nannte und nennt. 2015 wurde die 6. Generation auf dem Markt eingeführt und ein Jahr später folgen eine Reihe von Editionen und Sondermodellen, wir stellen die Crossover-Modelle VW T6 PanAmericana und Rockton vor – ein neuer Trend? Von Michel Weigel
Der normale VW T6 beginnt bei gut 30.000 Euro. Bei den Sondermodellen muss man noch die ein oder andere Schippe drauflegen. Den Rockton erhält man ab 45.000 Euro und den PanAmericana ab 48.000 Euro. Den PanAmericana erhält man nur als Pkw-Luxus-Variante Multivan und den Rockton als Transporter Kombi.
PanAmericana steht für das Netz von Schnellstraßen, das sich von Alaska bis Feuerland erstreckt, also über gesamt Amerika. Das Sondermodell soll die Offroad-Qualitäten der T-Baureihe herauskitzeln. Noch mehr dafür steht das Wort „Rockton“ vom engl. Rock (Stein).
Exterieur
Wir beginnen mit dem PanAmericana: Im Gegensatz zu einem normalen T6 liegt er 2 cm höher, was man auf Wunsch aber auch abwählen kann. Serienmäßig wird der PanAmericana mit 17-Zoll-Felgen ausgerüstet, 18 Zöller können aber, wie man auf den Fotos sieht, gegen Aufpreis auch angebracht werden.
An der unteren Kante des Fahrzeugs verläuft ein mattgrauer Schutz, um die Karosserie vor Schäden zu schützen, ferner verleiht es dem Transporter einen individuellen Look. Während z.B. die optionale zweifarbige Sonderlackierung eines Multivan eher den Retro-Look verkörpert, wirkt das Design im Sondermodell PanAmericana im Crossover-Stil moderner.
Im Seitenprofil erkennt man gut die „gesamt-amerikanische“ Karte oberhalb des PanAmericana Schriftzuges. Es ist ein nettes Gimmick und immer wieder einen Hingucker wert. In dieser Ansicht erkennt man auch gut den Höhenunterschied, welcher beim Rockton noch größer ist.
Der Rockton liegt ganze drei Zentimeter höher als der normale T6 und besitzt einen auffälligen „Rockton“ Schriftzug entlang der Seite. Ansonsten wurde die Front mit robusterem Material ausgestattet. Der Rockton basiert nicht auf der höchsten Ausstattungslinie und hat daher weniger Schnickschnack, kostet aber mit seinem Mehr an Hartplastik auch deutlich weniger. Zumindest ist dies der Teil, den man schon mit bloßem Auge erkennt. Der Fahrzeugboden wurde massiv gegen mögliche Beschädigungen geschützt. Auch befindet sich hier ein Reserverad.
Interieur
Unabhängig vom Sondermodell ist die Verarbeitung im Innenraum exzellent. Nichts rappelt oder klappert, die Spaltmaße sind ebenmäßig. Im Transporter müssen auch nicht unbedingt weiche Oberflächen verwendet werden, hier ist der Kratzschutz wichtiger.
Der PanAmericna kann hinten optional mit einem Riffelblechboden ausgestattet werden. Je nach Sitz-Setup kann man die Ladefläche für Freizeitgeräte nutzen oder eben für eine Mehr-Bestuhlung. Maximal können 7 Personen in der T-Baureihe Platz nehmen. Die Sitze sind einzeln verschieb- und drehbar. Des Weiteren sind Climatronic, ein Multifunktionslenkrad und eigene „PanAmericana“ Einstiegsleuchten serienmäßig mit an Bord.
Die Sitze sind serienmäßig mit einer Alcantara-Mischung überzogen. Die Kombination aus zwei verschiedenen Farben wertet das Interieur noch weiter auf. Die Fotos zeigen die optionale Tierhaut-Ausstattung.
Der Innenraum im Rockton ist dagegen deutlich einfacher gestaltet worden, nicht zuletzt durch seinen Einsatzzweck, etwa im Grenzschutz. So wurden einige Rockton der vergangenen Generation an die Polizei ausgeliefert. Auf der Rückbank können drei Personen Platz nehmen und im Gegensatz zu anderen T-Baureihen können die fester arritierten Sitze nur nach Lösen der Schrauben verschoben werden. Die Oberfläche besteht hierbei aus einem besonders widerstandsfähigen Stoff. Ein massives Gitter trennt dabei den Kofferraum von den Kabinen. Alternativ lässt sich der Rockton auch ohne hintere Sitze ausstatten und ist damit dann ein optimales Gefährt, um nicht nur seine Motocross-Bikes zu transportieren, sondern auch sehr gut die teilweise unwegsamen Parkplätze an den Strecken zu befahren.
Motoren
Die Auswahl der Motoren ist bei den Sondermodellen PanAmericana und Rockton fast identisch:
Folgende Motoren kommen zum Einsatz…
Diesel 2.0 TDI mit
– 84 PS
– 102 PS
– 114 PS (neu im PanAmericana)
– 150 PS
– 204 PS
Benziner 2.0
– 150 PS
– 204 PS
Abmessungen
Länge: 4,90 m
Breite: 2,30 m
Höhe: 1,97 m
Radstand: 3,00 m
Fazit: Die Sondereditionen des T6 Transporters PanAmericana und Rockton zeigen, dass der Crossover-Trend auch beim Bulli nicht Halt macht. Die Offroad-Schützer verleihen dem T6 einen modernen Look, das Mehr an Bodenfreiheit beruhigt das Gewissen im unwegsamen Gelände. Während der PanAmericana als Luxusversion mit allem Drum und Dran sogar über 70.000 Euro schießen kann, bleibt der Rockton bodenständiger und auch preislich genügsamer – und gleichzeitig noch geländegängiger. Flexible Lademeister mit Freizeit- oder Berufsanspruch.
Produktion: Autogefühl, Michel Weigel & Thomas Majchrzak
Kommentare sind geschlossen.