Nach diesem Motto – übrigens abgeleitet vom englischen Titel des Italo-Western „Zwei glorreiche Halunken“ mit Clint Eastwood in der Hauptrolle – bewertet das Fachmagazin CAR mit typisch britischem Humor neue Fahrzeuge. Auch Autogefühl hat sich auf der IAA 2013 nach den schönsten, hässlichsten und nervigsten Neuheiten umgesehen. Und eine natürlich rein subjektive Hitliste zusammengestellt. Von Thomas Imhof
Dass der BMW i3 der eigentliche Star der IAA 2013 ist, haben wir schon beschrieben, der Mut von BMW dafür wird sehr bewundert, auch bei passion driving. Davon ab: Hier listen wir unsere weiteren Tops & Flops der diesjährigen Messe auf.
The Good
Volvo Concept Coupé Studie
Vorab: So und auch nicht ein klein wenig anders wird es dieses Auto (leider) nicht geben. Das Volvo Concept Coupé – wie es leider viel zu nüchtern heißt – bleibt leider ein Showcar. Stilelemente der IAA-Studie sollen sich jedoch erstmals am neuen Volvo XC90 wiederfinden, der Ende 2014 erscheint. Vor allem der Volvo-Grill und die Integration des Marken-Logos werden dann neu interpretiert. Mit dem Beau legt Ex-Skoda/Ex-Volkswagen-Designer Thomas Ingenlath nach einem Jahr Amtszeit eine eindrucksvolle Visitenkarte ab. Der 49jährige Krefelder spricht von einer „ruhigen, selbstbewussten Schönheit“, die ein Sinnbild skandinavischen Designs sei – nun ergänzt um eine emotionale Komponente. Nun sind auch die Volvos von heute – man denke nur an V40 und V60 – keine Langeweiler. Doch mit zwei weiteren Studien für die kommenden Messen in Detroit und Genf will Ingenlath das ganze neue Volvo-Designvokabular ausbreiten.
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Jaguar C-X17 Crossover Concept
Lieber spät, als gar nicht. Was unter der Knute des Vorbesitzers Ford nicht gelang – der Ausbau des Produkt-Portfolios – macht Tata Motors aus Indien als neue Muttergesellschaft nun möglich. Jaguars Produktpalette wächst, erst um moderne Diesel (von PSA aus Frankreich), den Sportkombi Jaguar XF Sportbrake, Allradantrieb für XF und XJ, den neuen Jaguar F-TYPE Roadster und künftig auch um einen sportlichen Crossover.
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Opel Monza Concept
Wir haben auf diesen Seiten die Opel-Studie Monza schon zweimal gebührend gefeiert. Doch eine Liste der IAA-Stars wäre ohne das unter Regie von Mark Adams und Friedhelm Engler entstandene Coupé nicht komplett. Okay, die riesigen Flügeltüren sind eine typische Showcar-Attitüde. Doch beeindruckt die Studie durch ihren schön durchgebildeten Astralkörper und Oberflächen, die an auslaufende Meereswellen erinnern. Auch der cw-Wert von 0,22 ist respektabel.
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Cadillac Elmiraj Concept
Lobende Erwähnung: Die Studie Cadillac Elmiraj für ihre gelungene Evolution des scharfkantigen Cadillac Designs und das liebevoll gestaltete Interieur. Und die zu 90 Prozent fertige „Studie“ des kommenden Mercedes S-Klasse Coupés (Nachfolger des CL) mit kaskadenförmig zum Außenrand aufleuchtenden LED-Blinkern (ähnlich neuer Audi 8) und Lüftungsdüsen im Cockpit, die direkt von einer Chanel J12 Armbanduhr inspiriert sind.
The Bad
Audi nanuk quattro concept folgt dem Audi sport quattro concept
Trotz des neuen A3 Cabrios, des ersten Plug-in-Hybriden (A3 e-tron) und des mit „Windgas“ betriebenen A3 g-tron wirkt die Modell-Auswahl von Audi auf der IAA etwas old-school. Während BMW mit i3 und i8 sowie Daimler mit der Studie eines neuen Smart Viersitzers auf der IAA Innovationsfreude zeigen, greift Audi gleich zweimal richtig in die Vollen. Kraftbolzen Nummer Eins ist gelb, kommt als Hybrid-Monster mit 700 PS und hat immerhin Chancen auf eine Kleinserienfertigung (ab 2016) zu Preisen von über 200.000 Euro.
Der Name: Audi Sport quattro concept. Schon 2011 hatte Audi ein solches Quattro Concept auf Basis des A5 vorgestellt – eine angedachte Serienfertigung des „nur“ 408 PS starken Modells zerschlug sich jedoch. Nun also die schärfere Version als Hommage an den 1983 auf der IAA enthüllten Sport Quattro, den man 1984 in einer Kleinserie für Rallye-Einsätze homologierte. Das neue Kraftpaket basiert auf einer gekappten RS7-Bodengruppe und übernimmt auch dessen 4,0-Liter-Biturbo-V8. Unterstützung erhält der 560 PS und 700 Nm starke Achtzylinder von einem 110 kW und 400 Nm starken E-Motor. Die Systemleistung von 700 PS und rund 800 Nm Drehmoment fließt über eine Achtgangautomatik in einen – natürlich – permanenten Quattro-Antrieb.
So weit, so gut, könnte man meinen. Aber nein. Irgendwann im Sommer fiel die Entscheidung, quasi als Überraschungs-Ei noch ein zweites Power-Pack an den Main zu schicken. Der Name: Audi nanuk quattro concept.
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Renault Concept Car Initiale Paris
Die Studie „Initiale Paris“ des Niederländers Laurens van den Acker (Ex-Mazda) soll einen Ausblick auf den Nachfolger des in die Jahre gekommenen Renault Espace geben. Der seit 1984 in vier Generationen rund 1,2 Millionen gebaute Großraum-Van hat unzählige europäische Großfamilien glücklich gemacht. Stets leicht futuristisch gestylt und großzügig verglast, war er das ideale Gefährt für den Urlaub und Fahrten zu Kindergarten, Schule und Sportverein. Doch aktuell schrumpft das Segment der großen Vans wie der Panzer des Grönland-Eises. Und so scheint es beschlossene Sache, den ersten europäischen Van überhaupt durch etwas Neues zu ersetzen. Renault und Oberklasse – das ist jedoch ein Minenfeld. Zuletzt gerieten sowohl der Vel Satis als auch der bei Matra gebaute zweitürige Avantime zu Flops und ließen eine groß angekündigte Oberklasse-Offensive jämmerlich scheitern.
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The Ugly
Lexus LF-NX SUV Concept
Beim Anblick der Studie eines mittelgroßen Lexus SUV (Konkurrent für Range Rover Evoque oder Audi Q3) entfuhr es dem Designdirektor einer weltbekannten, in Köln beheimateten deutsch/amerikanischen Marke: „Dies ist eine Vergewaltigung automobilen Designs“. Da stimmen wir Herrn Martin S. einhellig zu.
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Auch newcarz blickt ausführlich auf die IAA.
Und hier die Tops & Flops von Fanaticar.
Text: Autogefühl, Thomas Imhof
Fotos Jaguar/Lexus: Autogefühl, Thomas Majchrzak
Fotos Opel: Autogefühl, Michael Pohl
Fotos Volvo/Cadillac: Hersteller
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